EGGE-WESER, 1981/01 (Band 1, Heft 1)
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Eisenzeitliche Schmelzöfen im Weserbergland

Prof.Dipl.Ing. Norbert Rikus, Höxter

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Am Rand dieser früheren Quellmulde aus Hammershütten bei Holzminden befinden sich Fundamente von Eisen-Schmelzöfen. Holzkohlengruben mit Eisenresten sind evtl. durch die Verarbeitung von Limonit zu erklären. Die Probe 3 für die 14-C-Untersuchung stammt von hier.


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Prähistorische Schmelzöfen im Weserbergland

A-1 Der Anstoss, der zur Entdeckung der Schmelzöfen führte.

Im Grunde waren es zwei gedankliche Anstöße, die zusammen letztlich zur Entdeckung eines prähistorischen Hüttenzentrums im Weserbergland führten; - einmal waren es die Flurbezeichnungen "Erzbruch" und "Hammershütten" im Hochsolling zwischen Holzminden und Silberborn, dann aber auch die Wesersage vom "Schatz im Wildberg", die zusammen in mir die Überzeugung entstehen ließen, daß der Erzabbau und die Verhüttung einmal eine große Bedeutung für diesen Raum besessen haben müssen.

Es ist nun eine oft festzustellende Tatsache, daß wichtige Hinweise auf Vergangenes - das aber im derzeitigen Geschichtsbild nicht berücksichtigt wurde, oft auch nicht hineinpaßt - durch oberflächliche Erklärungen lange Zeit verdeckt werden. Dies gilt a.A. für die Bezeichnung "Hammershütten" genauso, wie für den später zu behandelnden "Eisenweg". Normalerweise zeigen Ortsnamen wie "Kupferhammer", "Kokenhammer", "Am Hammer", auf Metallschmelzen hin; bei Holzminden soll die Flurbezeichnung "Hammershütten" jedoch auf einen Köhler namens "Hammer" aus dem Harz hinweisen. Wenn dies auch nicht unmöglich ist, so ist es aber wenig wahrscheinlich.

Bei Amelunxen und Wehrden liegt die sagenumwobene "Wildburg", von der in einer Sage von einem Volk mit Fürsten berichtet wird, die über unvorstellbar große Goldschätze verfügten. Diese wurden, offensichtlich beim Einbruch eines anderen Stammes, in einem Stollensystem versteckt, so daß bis auf das Beispiel in der Sage niemand mehr dazu Zugang hatte. - Die Sage lautet in etwa so: "Ein armer, kranker Bauer aus Amelunxen wußte von diesem Schatz und hatte davon gehört, daß der Schäfer vom Osterberg an seinem Hute einen Blumenstrauße habe, der ihm den Zutritt zur Schatzkammer verschaffe. Dies geschah so: - Der Bauer belud sich mit Geschmeide, goldenen Leuchtern und Goldhelmen. Als er sich schwerbeladen anschickte, den Stollen zu verlassen, erscholl eine Stimme: "Vergiß das Beste nicht". Daraufhin belud sich der Mann mit weiteren Schätzen, so daß er fast darunter zusammenbrach;. Als er das Stahltor passierte, welches die Schatzkammer abschloß, schlug ihm dieses gegen die Ferse. Die Behandlung dieser Verletzung führte dazu, daß er bald wieder arm war, besonders als der Arzt merkte, in welcher Währung bezahlt wurde." - Seitdem haben viele nach diesem Schatz vergeblich gesucht. Nimmt man derartige Sagen als geschichtliche Aussagen ernst, dann kann man vieles darin als wahr bestätigen. - Ich komme noch verschiedentlich hierauf zurück, soviel schon jetzt: Die besonderen Blumen vom Osterberg gibt es. Es ist eines der schönsten Orchideen- und Enzianvorkommen unserer Heimat. Das "Springkraut" wächst dort natürlich auch. - Diese Sage bezeichnet doch offensichtlich eine reiche Gesellschaft, die nicht durch Ackerbau und Viehzucht derartige "sagenhafte Schätze" ansammeln konnte. Es bedarf nicht keltischer Ortsnamen, wie z.B. Weredun, Upweredun, (=Verdun, Verden) Erclon, Lugdunum (= Lyon), um auf die Kelten als dies reiche Volk zu kommen. Eisenzeitliche Scherben sind in Üpweredun leicht zu finden. Die beiden gewaltigen Burgen auf dem Wildberg, der im Volksmund bezeichnenderweise "Stolle" heißt und der Brunsburg, die gegenüber bei Godelheim liegt, sind sicher kelti-


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scher Herkunft. Es wird häufig behauptet, diese seien mittelalterlich und dienten zum Schütze des "Hellweges". Eigene Wegeuntersuchungen im Weserraum haben ergeben, daß es "den Hellweg" nicht gibt, sondern daß viele prähistorische Fernwege oder "Hellwege", "Fastwege", "Rennsteige" dieses Gebiet durchziehen und die Weser z.B. in den Furten bei Allersheim, Holzminden, Stahle, Corvey, Boffzen, Wehrden, Blankenau und Herstelle überschreiten. Der Verdacht liegt nahe, daß diese Burgen zum Schutze eines Erzgebietes errichtet wurden, ohne daß die Kelten bloß Bauern sein konnten, aber nicht derartig reich werden konnten, wie sie es in der Sage und auch in Wirklichkeit waren.

Ist man durch diese Hinweise fast überzeugt, dann wird man dadurch bestärkt, daß im Sollinggebiet heute noch Eisenhütten existieren, wie in Uslar oder erst um 1873 in Lippoldsberg, aufgegeben wurden. Man sagt nun: "Die Holzkohle war da, man holte die Erze als Gegenleistung aus dem Harz".

Für eine spätere Zeit mag dies zutreffen; in der Regel sind jedoch im Anfang die Schmelzöfen beim Erz, und sie wandern aus dem Quellbereich der Bäche in die Täler. Später darüber mehr.

A-2 Hilfsmittel und Vorarbeiten

Wenn man sich anschickt, Schmelzöfen und Hüttenplätze aus der Vorzeit zu finden, dann erscheint dies zunächst unmöglich zu sein. Die berühmte "Stecknadel im Heuhaufen" drängt sich als Parallele auf; - heute kann ich sagen, daß man mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Öfen finden kann. - Ich möchte daher auf die Hilfsmittel und Vorarbeiten eingehen.

A-2,1 Literatur

Besonders anregend war für mich aus der Buchserie des Verlages "Time-Lime" die Lektüre der Bücher: "Die Kelten" und "Die Entdeckung des Metalls". Die Serie heißt: "Die Frühzeit des Menschen". - Ferner war die Sonderausstellung "Eisen + Archäologie", die vom 4.8. - 28.10.1979 in Münster zu sehen war, eine Hilfe.

A-2,2 Schmelzöfen

Vor dem Besuch der Ausstellung hatte ich bereits eigene Schmelzöfen für den Bronzeguß gebaut und versuchte mich danach beim Schmelzen von Eisen: besonders, nachdem ich gesehen hatte, daß in Kleinschmelzöfen mit Windzufuhr und Holzkohle Temperaturen oberhalb von 1500º C zu erzielen waren. Ich halte diesen praktischen Nachvollzug für sehr wichtig, um auch auf diesem Gebiet zu neuen Erkenntnissen zu kommen. Man kann so Steine im Gelände erkennen, die derartig hohen Temperaturen ausgesetzt waren; Dehnungsrisse und Verfärbungen machen sie erkennbar.

A-2,3 Erzvorkommen

Offensichtlich weiß heute niemand mehr um die großen Erzvorkommen beiderseits der Weser; - theoretisch zeigt die Braun- und Rotfärbung der Gesteine und Böden auf einen Eisengehalt hin. In geologischen Karten sind keine Hinweise auf diese Erzvorkommen, da sie für heutige Ansprüche nicht abbauwürdig sind. Früher waren sie es, dafür wurde der daraus gewonnene hochwertige Stahl auch mit Gold aufgewogen. - Das eigene Ausschmelzen der Metalle


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aus den Erzen zeigt nicht nur, daß der Eisengehalt ca. 8 M-% am Wildenkiel bei Neuhaus beträgt, wo ein Stollenmundloch auf den Erzabbau hinweist, daß er in Amelunxen am Wildberg 10-15 M-% beträgt, sondern daß auch Kupfer in der grünen Grenzschicht des oberen Buntsandsteins vorkommt. Dies ist sicherlich für die Bronzezeit im Weserraum wichtig. Diese Schicht enthält aber auch im Magnetkies große Mengen von Arsen, Phosphor und Schwefel. Die Verhüttung war sicher früher nicht ungefährlich. Diese dünne Schicht führt wieder zur Wildbergsage zurück. Die Eisenerzschicht tritt am Sollingrand, im Steinberg bei Wehrden, bei Höxter am Ziegenberg, in Brakel an der Hinnenburg usw. zutage; man braucht keine Stollen zum Abbau. Anders verhält es sich mit der kupferführenden Schicht. Sie ist sehr dünn und muß bergmännisch durch Stollen verfolgt werden. Die Sage und die Bezeichnung "Stollen" weisen auf den Kupferabbau hin. Der Gang im Wildberg hat also in der oberen Rötschicht existiert. - Ein weiterer Hinweis auf diese Theorie ist die Flurbezeichnung: "In der Stolle" in Lauenförde. Nur an dieser Stelle tritt in weitem Umkreis die Rötschicht an die Oberfläche. Die eigene Gewinnung von Metallen aus heimischen Erzen zeigt noch folgendes; - es kommt nicht auf einen unbedingt hohen Metallgehalt im Erz an, sondern darauf, daß eine blasige, leicht schmelzbare Schlacke entsteht. So bildet sich das reduzierte Roheisen in Tropfen oder Luppen, es kann in Tiegeln umgeschmolzen und dann geschmiedet werden. Es gibt ein Gegenbeispiel: Der Basalt der Vulkankegel, die nicht zum Ausbruch kamen, z.B. von der Bramburg, enthält ca. 60 M-% Roheisen, bereits reduziert, das Eisen ist aber in früherer Zeit schwieriger zu gewinnen gewesen, da sich beim Schmelzen keine blasige Schlacke bildet.
Das Gestein des Vulkans von Eissen, die Ortschaft heißt bereits "Eisen", wird, wenn man es zerkleinert, fast ohne Rückstand vom Magneten angezogen.

Im Solling gibt es an verschiedenen Stellen kleine Vorkommen von Limonit. = FeO(OH)n(HO2). Schon durch Rösten bei Ofentemperaturen erhält man reines Eisen.

Da das Schichtpaket der Trias-Formation vom Solling aus zur Weser hin fällt, ist es nur in Ausnahmefällen im Räume zwischen Weser und dem Teutoburger-Wald an der Oberfläche. Der Keuper verfügt aber ebenso über reiche Eisenvorkommen.

A-3 Die Religion der Hüttenleute

In dem Buch, das anläßlich der erwähnten Ausstellung in Münster: "Eisen + Archäologie" herausgegeben wurde, zeigen die Beiträge der Autoren Fuchs, Eckert und Gardi, wie für die am Südrand der Sahara lebenden Stämme der Bäle, Senufo und Matakam die Religion eine große Bedeutung bei der Eisenverhüttung einnimmt.- Bei unseren Vorfahren, zu denen auch die keltischen Stämme der Eisenzeit zählen, ist es nicht anders gewesen. - Betrachtet man in diesem Buch auf Seite 33 die Pläne der "geordneten Rennofenanlagen" von Nieczulice und Slupia Stara, dann fällt deren himmelsrichtungsmäßige Ausrichtung auf. Auf dem ersten Platz sind 156 Öfen geordnet, auf dem zweiten Platz sind die Ofen in Reihen angeordnet, die ein Azimut von ca. 268º haben. Sie weisen also in die Richtung des Sonnenaufganges zum keltischen Herbstfest "Samhain". Wäre in dem Plan die Horizonthöhe angegeben, dann könnte man die Zeit errechnen, wann die Öfen erstellt wurden. - Die Eisenschmelzer aus Polen hatten


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offensichtlich eine Gestirnsreligion, die megalithischen Ursprungs ist. Im Weserbergland gibt es viele Beispiele für heidnische Kultstätten, Ganggräber und frühe christliche Kirchen, die auf das Frühlingsfest "Beltaine" und das "Herbstfest "Samhain" ausgerichtet sind. Die Eisenschmelzer im Weserbergland hatten, anders als in Polen, ihre ersten Öfen, neben den Quellen. - Dies ist, wie bereits angedeutet, für die Ergiebigkeit des Verhüttungsprozesses wegen der Höhe des Grundwassers ungünstig. Aus verschiedenen Gründen ist anzunehmen, daß der Mond eine große religiöse Bedeutung hatte. Frau Marie E.P. König weist in ihren grundlegenden Büchern über abstrakte Höhlenritzungen in der Île-de-France auf den Zusammenhang der heiligen Zahl 3 mit den drei sichtbaren Mondphasen und den heiligen Quellen hin. Es gibt im Solling Hinweise auf einen Mondkult; - auch an den Externsteinen, wo eine Änderung der Visierachse in der sogenannten "Höhenkapelle" hierauf hinweist, aber auch besonders die dort gefundene Darstellung eines keltischen Gottes mit Hörnerhelm über einer Mondsichel, abgebildet auf einer Plakette. Ebenso verschlüsselt in der Goldmünze der Aulerker von Steinheim. Dazu als Erklärung "Das Rätsel der keltischen Münzen" von Marie König.

Dieses Wissen um die Lage der Schmelzöfen im Weserbergland an den Quellen macht das Auffinden relativ leicht, wenn man zudem das Vorhandensein der Erzlager, Öffnung nach Westen, wegen des Windes, berücksichtigt. Die wassertragende Schicht besteht häufig aus Ton, so daß dieser für den oberen konischen Ofenaufbau auch zur Verfügung steht. Die Holzkohle war ebenfalls am Ort zu gewinnen; wegen des geringen Transportgewichtes konnte sie aber auch zum Hüttenplatz gebracht werden.
Bislang wurden nur die Kelten als die Hüttenleute im Weserbergland von mir angenommen; - es ist jedoch nicht anzunehmen, daß mit der teilweisen Vertreibung durch neue Eroberer wie durch Cherusker, Franken und Sachsen, um nur einige zu nennen, die Technologie der Eisenverhüttung abhanden gekommen ist. - Der Heimatforscher von Metternich berichtet in seinem Werk: "Beschreibung des Kreises Höxter" über die seltsame Mischung der Bässen in den bergischen Gegenden, was neben dem Aussehen sich auch in der Reizbarkeit seiner Bewohner ausdrückte.
An den erwähnten Fernwegen findet man auch heute noch unbekannte Hügelgräber aus der Bronzezeit. Von anderen weiß man, daß sie zerstört wurden. Da ich Kupfervorkommen nachweisen konnte, ist anzunehmen, daß vor den Kelten bereits in der Bronzezeit Schmelzofen existierten.
Betrachtet man deutsche Orts- und Flurnamen eingehend, dann fällt auf, daß Wortstämme auf "Gos" und Endungen auf "Lar" in Gegenden mit Bodenschätzen auftauchen. Vgl. Goslar. Ich bin überzeugt, daß der Erzabbau im Rammelsberg bei Goslar viel älter ist, als allgemein heute angenommen wird. - Hiermit bin ich bei einem weiteren Stichwort: - "Ram". Rammelsberge sind mir in dieser Hinsicht verdächtig; es gibt sie im Harz, Sauerland, aber auch im Weserbergland. Nimmt man an, daß es der indogermanische Gott "Rama" ist, dann könnten diese Namen auf ein bronzezeitliches Hüttenvolk hinweisen.


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B Schmelzofenplätze im Weserbergland

B-1 Schmessen

Der erste Ofenplatz, den ich gefunden habe, liegt in der mittelalterlichen Wüstung "Schmessen" (=Schmiede). Da ich überzeugt war, daß die erwähnten Voraussetzungen zutreffen würden, fand sich auf Anhieb ein Gebiet mit ca. 10 Öfen. Der erste sah als kleiner Steinhaufen aus dem Waldboden; - ich hatte das Glück, daß Sinterung an den Steinen, Asche, Graphit und Eisenreste eine einwandfreie Bestimmung ermöglichten. Bei einem späteren Besuch mit dem Archäologen Dr. Cosack fand ich Eisenluppen und Dr. Cosack eine verdächtige frühere Quellmulde, die sich als ein weiterer Platz herausstellte. Noch später fand ich einen dritten Hüttenplatz mit Resten von Stahleisen. Die Gesamtzahl der Öfen an diesen Plätzen kann auf ca. 60 Stück geschätzt werden. Es können an weiteren noch nicht gefundenen Stellen wesentlich mehr sein. Auf den in diesem sehr bedeutsamen Gebiet inmitten von Hügelgräbern liegenden "Taufstein" von Schmessen werde ich noch zurückkommen.

B-2 Schmitheardeshus

Auf der "Karte vom Gau Auga und den Grenzen des Fürstenthums Corvey" ist in der Nähe von Derental "Schmitheardeshus" an der Stelle der späteren Wüstung "Stutzenborn" eingezeichnet. Da die Quellen früher ergiebiger waren und die Bäche bis zu ihrem Schwinden in dieser Region länger waren, war es nicht einfach, diesen Ort zu finden. Auch hier sind ca. 30 Öfen an den Rändern der Quellmulde; - ferner ein Duplikat des "Taufsteins" von Schmessen. - Es war auch hier der alte Name, der auf eine Schmiede hinwies, der mich fündig werden ließ. Namen auf -Hus gibt es schon um 1000 n.Chr.

B-3 Lippoldsberg

Durch einen Studenten, der in einer Prüfung einen Plan von Lippoldsberg vorlegte, auf dem die Bezeichnung: "Am Hammer" stand, wurde ich auf diesen Ort aufmerksam, der bis um 1783 eine Eisenschmelze hatte. Meine Suche nach dem Erzberg führte sehr schnell zum "Feldberg" in unmittelbarer Nähe, wo gutes Eisen- und wahrscheinlich auch wieder Kupfererz vorkommen. - Es ist die Rötschicht wie in Amelunxen. - In der Nähe fand ich an verschiedenen Quellen Schmelzöfen, wobei als Erz Basalt und ein talkähnliches Gestein verwandt wurde. Unter den Öfen fanden sich Reste von Sakralfeuern, die nur kurze Zeit gebrannt haben konnten, da die Hölzer nur angekohlt waren. Darunter befand sich ein großer Holzlöffel. Die äußere Kohleschicht und die ständige Durchfeuchtung im Grundwasser ermöglichten die Erhaltung. - Bei einer Quelle fand ich ein ergiebiges Limonit-Vorkommen. Der Boden besteht aus orangerotem Eisenschlamm.

B-4 Hammershütten

In der Nähe von Schießhaus bei Holzminden weisen die Flurnamen, Hammershütten und Erzbruch, evtl. auch der Name "Nagelbach", auf Eisenhütten hin. Am Ende dieses Baches lag in Altendorf in Holzminden der "Kokenhammer". Auch hier ist die Wanderung der Hütten von den Quellen in die Täler im Mittelalter festzustellen, als die Blasebälge der Öfen mit Wasserkraft angetrieben wurden.


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C DIE SCHMIEDE-ESSEN VON SCHMESSEN UND SCHMITHEARDESHUS

In der bereits erwähnten Wüstung "Schmessen" bei Lauenförde im Solling steht der "Taufstein" von Schmessen. Die Siedlung wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts zerstört und nicht wieder aufgebaut. - An diesem Stein, der quaderförmig und ohne irgendwelchen Schmuck ist, und der in der Mitte eine viereckige Vertiefung hat, s. Photo, fiel mir auf, daß er eine Schmiedeesse sein könnte; in dem erwähnten Buch; "Die Entdeckung des Metalls" ist auf Seite 23 der gleiche Stein in einer Silberschmiede aus Afghanistan dargestellt. In dem Text dazu wird festgestellt, daß diese Essen seit 5000 Jahren benutzt würden. - Ein weiterer Hinweis ist auf dem Relief einer römischen Schmiede aus Aquileia zu sehen. Auch hier wird aus zwei Blasebälgen durch ein Hitzeschutzschild hindurch die Holzkohlenglut in einem Steinquader angefacht. Eine Schutzhaube darüber ermöglicht ein Arbeiten auch bei Regenwetter. (Diese Darstellung ist in der Veröffentlichung des Lippischen Landesmuseums Detmold zu sehen; - Der Buchtitel lautet: "Germanen am Rande der antiken Welt"). Der physikalische Beweis für die Funktion als Feueresse ist darin zu sehen, daß in der Herdmulde das Erz des Sandsteins im Gegensatz zum übrigen Stein reduziertes Eisen enthält.

In der benachbarten Schmiedesiedlung von Schmitheardeshus fand ich einen zweiten Stein, der nahezu mit dem ersten identisch ist. Dieser Stein war überhaupt nicht bekannt, es ist auch nicht von einer Kirche berichtet. An dieser Esse sind Wetzspuren auf dem Rande zu erkennen. In der alten Sollingkarte von 1603 des Herzogs Heinrich Julius ist an dem Fundort mit der Quelle die Bezeichnung "Wüste Stutzenborn" eingetragen. Den älteren Namen habe ich aus der erwähnten Karte vom Gau Auga, die offensichtlich wesentlich älter ist, da z.B. der Name der keltischen Siedlung Upweredun eingetragen ist. - Zum Alter der beiden Schmiedeessen kann gesagt werden, daß sie sowohl eisenzeitlich, als auch mittelalterlich sein können. Da aber im Mittelalter die Verhüttung bereits fortgeschrittener war und mehr in den Tälern lag, möchte ich den früheren Zeitpunkt für die Herstellung annehmen. Benutzen konnte man sie aber noch später, sogar heute noch sind sie zu verwenden.

D-1 Der Eisenweg Bei Brakel

Einer der Denkanstöße für diese Untersuchung war der Name "Eiserweg", den ich in den alten Beilageblättern zur "Höxterschen Zeitung": "Dreizehnlinden", gelesen hatte. Prof. Lange hatte darin einen Aufsatz: "600 Jahre Burg Beverungen" geschrieben. Er berichtete von einer über Brakel, Borgentreich in Richtung Kassel verlaufenden Nord-Süd-Straße, die deshalb den Namen "Eiserweg" habe, weil darauf mit Fahrzeugen gefahren worden wäre, die eisenbeschlagene Räder gehabt hätten. - Es ist nun unlogisch, anzunehmen, nur auf diesem Wege hätten derartige Fahrzeuge verkehrt. Derartige Wagen hatten bereits die Kelten benutzt. - Betrachtet man aber die Ortsnamen, die längs dieser Straße vorkommen, ferner die geologische Karte dieses Gebietes mit den erzführenden Schichten, dann kommt man zu der Annahme, daß hier ein weiteres großes vorgeschichtliches Erzabbau- und Verhüttungsgebiet vorliegt.


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Die nun folgende, durch Namen gekennzeichnete Route, welche mit der Eisenverhüttung zusammenhängen oder es doch dem Anschein nach tun, ist sicher nicht in einer Gegend ohne Bergbauvergangenheit möglich; - der eine oder andere Name mag anders zu erklären sein, insgesamt wird dadurch das Ergebnis nicht beeinflußt. Der Eisenweg könnte bei BAD EILSEN am Wesergebirge beginnen. Hier sind heute noch Bergbaubetriebe festzustellen; - im Verlauf des Weges taucht dieser Name noch einmal auf, ferner ist er bei Warburg anzutreffen. Es fällt auf, daß dieser Name in Erzgebieten und in der Nähe von weiteren Namenshinweisen anzutreffen ist.
Eilsen bedeutet wohl Eisen. - Bei Lemgo gibt es einen Ort ITORF = Eisendorf. Bei Detmold eines mit dem Namen ISTRUP = Isthorp = Eisendorf. In der Nähe ferner SCHMEDISSEN = Schmiede-Dissen. Dissen könnte auf die 3 Muttergottheiten der Disen hinweisen; vgl. Dissenort im Solling und Desenberg bei Warburg, 1028 Schmithessun = Schmiedeesse. Bei Rischenau liegt der SCHMIEDEBERG; wie an den meisten Verhüttungsorten entlang des Eisenweges kommt hier das Erz des mittleren oder unteren Keupers zutagen. - Dies gilt auch für einen weiteren SCHMIEDEBERG, der bei Marienmünster liegt. Hier sind die alten Erzbrüche heute noch zu finden. Bei Bad Driburg existiert die Bezeichnung ASCHENHÜTTE, die an den Aschenhof bei der Eisenhütte Lippoldsberg erinnert. - Bei Rheder liegt ein ESSEBERG, bei Brakel die Hinnenburg, interessanterweise in einer Rötzone des oberen Bunt Sandsteins innerhalb der Keuperumgebung. Unterhalb dieser Burg, im Gebiet der Heilquelle, habe ich den bislang größten Eisenschlackenklotz gefunden. In der Nähe von Bödexen fand sich ferner am Rande einer früheren Quellmulde ein größerer Stein aus einem Schmelzofen, der durch die Hitze verfärbt war, und der reduziertes Eisen aufwies. Bei Brakel ist inmitten der genannten Rötzone ein weiteres Eisendorf = ISTRUP anzutreffen. Bei Drenke gibt es eine Höfegruppe, die EILSEN oder auch EISSEN genannt wird. Nicht weit davon entfernt ist das Dorf EISSEN = Eisen. Wer immer noch hinsichtlich des Eisens am Eisenweg skeptisch ist, der möge einmal den Vulkankrater des benachbarten Hüssenberges besuchen. Das zertrümmerte Gestein wird nahezu ohne Rückstand vom Magneten angezogen. Allein dieses Vorkommen von bereits reduziertem Eisen würde den Eisenweg rechtfertigen. Weiter südwärts führt der Eisenweg über Natingen. Auf dem Gutshof fand ich einen Ziegelstein, der z.T. glasig verbrannt war und der von Eisenschlacken umgeben war. Ein hoher Eisengehalt konnte mit dem Magneten getrennt werden. Dieser Stein stammt offensichtlich von einem mittelalterlichen Ofen. Unter diesem Hof und in der angrenzenden Feldmark ist ein Erzstollensystem, welches vom noch lebenden Altbauern an den Ausgängen zugeschüttet worden ist. - Bei Dalhausen weisen die Namen SCHMERBERG = Schmiedeberg, BUSTOLLEN und EISBERG = Eisenberg auf Eisengewinnung hin. - Weiter in Richtung auf Kassel zu sind der ESSENBERG bei Körbecke und der ESSE-Bach in diesem Zusammenhang interessant.

Im fraglichen Wesergebiet scheinen mir die sogenannten "Felsenkeller" und "Eiskeller" von Bedeutung zu sein. Sie sind einmal in der Erzschicht, der Rötschicht und heißen auch dort "Eiskeller", wo keine Brauerei in späterer Zeit Eis lagerte. Z.B. der EISKELLER in Wehrden, wo sicher in der Rötschicht Stollen vorhanden waren. Der gesamte "Steinberg" weist hier sog. Steinbrüche auf, obwohl der Anteil an Bausandstein gering ist.


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D-2 Der WILDBERG oder die STOLLE

... war zu Beginn dieser Untersuchung als einer der Denkanstöße bezeichnet worden, die zur Entdeckung dieses Hüttenzentrums führten; - ich möchte hierzu noch etwas darlegen: - Die zu Beginn geäußerte Vermutung, daß Kelten mit der Wildburg und der Brunsburg ihr Erzgebiet schützen wollten, sind in der erwähnten Schrift "Germanen am Rande der antiken Welt" für die Herlingsburg bei Schieder, ferner die Grotenburg bei Detmold und die Tönsburg bei Oerlinghausen bestätigt worden. Neueste 14-C-Messungen ergaben ein Alter von ca. 300 J.v.Chr. für die ersten Anlagen. Bei Steinheim wurde eine Goldmünze mit dem Gesicht eines dieser sagenhaften Kelten gefunden. Der Stamm hieß Aulerker. - An der Nordseite der Wildburg fand ich eine Ansammlung von Schmelzofenplätzen bei den Quellen. Erzstücke mit reduziertem Eisen, kleine Eisenteilchen, ferner weißer Phosphor, der unter bestimmten Bedingungen in Schmelzöfen anfällt und Holzkohle, sind Hinweise.

Auf der anderen Seite des Berges, bei Blankenau, lagen offensichtlich die Schmelzofenplätze der Kelten aus Upweredun. Während ich in den beiden Wehrden keine Anzeichen von Schmelzen feststellen konnte, ist hier ein großes Gebiet mit ca. 100 Ofenstellen. Ferner fand ich im Bachbett Scherben, die den eisenzeitlichen aus dem Detmolder Museum ähneln, ein Bruchstück eines Wetzsteines, das unter einem Ofen gelegen haben mußte; evtl. wie in Lippoldsberg der Löffel als Opfer. Zwei in gleicher Weise verformte Bleistangen aus dem Bachbett könnten ein Opfer gewesen sein.

E Schluss

Bei der hier dargelegten Verfahrensweise und unter Zuhilfenahme elektronischer Hilfsmittel ist es kein Problem, weitere Beweise dafür zu finden, daß beiderseits der Weser, im Stammesgebiet der Cherusker, ein wichtiges Hüttenzentrum in der Eisenzeit bestanden hat. Ich hoffe, daß durch diesen Hinweis das Dunkel der Geschichte dieses Raumes etwas weiter aufgehellt wurde.Literatur:

"Eisen + Archäologie" Veröffentlichung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Nr. 14

"Die Kelten" und "Die Entdeckung des Metalls" Verlag Time-Life

"Germanen am Rande der Antiken Welt" aus dem Lippischen Landesmuseum Detmold

"Beschreibung des Kreises Höxter", Autor v. Metternich

Aufsatz in "Dreizehn Linden" der Höxterschen Zeitung", Titel: "600 Jahre Burg Beverungen" von Prof. Lange

Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen, 1 : 100.000 Blatt C 4318

"Am Anfang der Kultur" - Marie E.P. König - Gebr. Mann-Verlag-Berlin


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Nachtrag

In der Ausgabe des "Eggegebirgsboten" vom März 1960 berichtet der Heimatforscher Neuheuser über "Luppenfeuer und Wolfsöfen in der Egge". - Hieraus wird die Bedeutung von Altenbeken für die Geschichte der Eisenverhüttung im Eggebirge und im Weserraum ersichtlich. Hierin wird z.B. der Name der kleinen Eisenschmelzöfen mit "Wolfsöfen" angegeben, so daß manche Flurnamen, wie "Wolfskuhle" in Brakel auf Eisenhütten hinweisen. Daß sich die Erinnerung an Wölfe mitten im Stadtgebiet hätte erhalten können, wäre auch unwahrscheinlich. Der von mir gefundene Eisenschlackenklotz unterhalb der Hinnenburg ist der Beweis für Eisenhütten in Brakel. - Die aus Altenbeken bekannte "Singer" für die Schlackenhalden aus Manganschlacke ist zur Erklärung mancher Ortsnamen von Bedeutung. - Die Eisenhüttentradition geht in Altenbeken in eine Zeit zurück, in der die Blasebälge noch von Frauen betrieben wurden. 1926 wurde die letzte Hütte in Altenbeken geschlossen. Im Zusammenhang mit dem Mangangehalt heimischer Erze, die zudem weitere Bestandteile enthalten, welche daraus hergestellte Stähle zu natürlichen Edelstahlen machen können, möchte ich von zwei Axtfunden aus Wehrden berichten. Dort wurden auf dem Steinberg beim Pflügen beide Objekte an die Oberfläche gebracht und anschließend auf den Wirtschaftsweg geworfen. Es handelt sich in beiden Fällen um Klingen ohne die Tülle für den Stiel, Im ersten Falle war sie von vornherein nicht vorhanden, im zweiten Falle abgebrochen. Diese zweite Klinge wurde von mir im Labor untersucht. Es stellte sich heraus, daß sie lamelliert war. Die mittlere Schicht war kohlenstoffreicher und härter als die seitlichen Schichten. Dies ergab der Anschliff und die anschließende Ätzung mit verdünnter Salpetersäure. Die "Brinellhärteuntersuchung" bestätigte dies. Die Untersuchung des Funkenbildes ergab, daß die äußeren Platten einem heutigen Werkzeugstahl entsprachen, jedoch mit Edelstahllegierungselementen. So erklärt es sich, daß diese "damaszierte" Axtklinge nach Jahrhunderten der Lagerung im Boden noch gebrauchsfähig war. Rost in plattiger Form konnte durch Erhitzen leicht entfernt werden. Die Erfinder dieser damaszierten Stähle waren die Kelten im 5. Jahrhundert v. Chr. Geburt. Nachdem ich meine Untersuchungen auf das benachbarte Gebiet um Korbach in Hessen ausgedehnt und mir die geologische Karte Nr. 4719, Korbach, besorgt hatte, ergaben sich weitere Bestätigungen für meine bisher geäußerten Theorien. - Dort kommen folgende Erze vor: Eisen, Kupfer, Mangan, Blei, Silber, Uran und Gold. Die Kupferlager sind so ergiebig gewesen, daß sie für die Bronzezeit keinerlei Import notwendig erscheinen ließen. Die Goldvorkommen bei Korbach sind heute noch so bedeutend, daß gegenwärtig ein kanadischer Konzern dort bohrt und eine Förderung erwägt. Der Wert der Goldvorkommen wird auf 275.000.000 DM geschätzt. - Wenn es bislang noch Zweifel an einem Erzland gegeben hat, dann dürften sie wohl ausgeräumt sein.


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Eigene Schmelzöfen,die in den inneren Abmessungen den gefundenen Rennöfen entsprechen,ermöglichen das Ausschmelzen der Metalle aus ihren Erzen. Die erreichbare Schmelztemperatur liegt über 1500°C.


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Seite 27 oben

Bei dieser Quelle in der Nähe von Lippoldsberg kann man auch heute noch erahnen,warum unsere Vorfahren diese für heilig hielten.Unter dem klaren Wasserspiegel ist der feine Sand in ständiger Bewegung.
Seite 27 unten

Am Rande der obigen Quelle standen Eisenschmelzöfen. Verhüttet wurde Basalt. Unter den Ofenfundamenten lagen Überreste eines Sakralfeuers. Daraus nur angekohlte Hölzer, ein Löffel, Nüsse.

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Seite 28, oben

Das Gestein des bei Eissen bei Warburg liegenden, tätig gewesenen kleinen Vulkans, wird nahezu restlos von Magneten angezogen, wenn es zertrümmert wird. Es ist bereits reduziert.
Seite 28, unten

Das Gemeindezentrum von Lippoldsberg befindet sich in einem Teil der Schmelzhütte, die erst 1873 aufgegeben wurde. Der Feldberg dahinter ist der Erzberg; die ersten Anfänge liegen bei der "Heiligen Quelle".

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Seite 29, oben

Der sogenannte "Taufstein" in der Wüstung "Schmessen" bei Lauenförde ist in Wirklichkeit eine Schmiede-Esse. Zum Hohlraum hin ist das Erz im Sandstein reduziert.
Seite 29, unten

Das von mit gefundene Duplikat der Schmiede-Esse ist in der Wüstung "Schmitheardeshus" oder "Stutzenborn" bei Derental. Hier gab es keine Kirche. Der Stein weist Wetzspuren auf.

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Seite 30, oben

In einem Schmelzofenfundament in Schmessen sind gesinterte Steine mit Graphit- und Eisenresten; ferner Asche und geringe Eisenluppenreste. Vgl. Probe 2 zur 14-C-Untersuchung.
Seite 30, unten

Der einzige gefundene Schlackenblock, hier zertrümmert, stammt aus Brakel, im Zuge des "Eisenweges", unterhalb der Hinnenburg.

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Seite 31, oben

Metall aus Erzen des Weserberglandes (von links): Roheisen aus dem Roteisenstein, aus Limonit (=Sumpferz), Kupfer aus der grünen Grenzschicht des Röts (Wildburg Amelunxen) und Eisen aus dem manetithaltigen Basalt der Bramburg bei Lippolsberg.
Seite 31, unten

Kupfer aus der oben erwähnten Erzschicht, ferner Verbindungen von Eisen-Kupfer-Arsen-Schwefel-Phosphor.

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Seite 32, oben

An diesem Stück Roteisenstein aus Amelunxen unterhalb der Wildburg, ist in der Schlackenschicht geschmolzenes Roheisen zu erkennen.
Seite 32, unten

Kohlenstoffreiches Eisen (oben), schmiedbares Stahleisen mit geringem Kohlenstoffanteil (unten)

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Seite 33, oben

Auf dem Boden des Schmelzofens hat sich unterhalb der Schlacke weißes Arsen in großer Menge abgeschieden.
Seite 33, unten

Kleine, an den Fundamentsteinen der Schmelzöfen aus Schmessen, anhaftende Eisenreste wurden mittels verdünnter Salzsäure und Ammoniumrhodanit-Lösung bestimmt - aber auch mittels Magneten.

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