Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser 17 (2005)
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Mit Spiel und Spaß die Natur erleben!

Von Doris Belter und Klaus Mengel (Fotos)

Wie in den Jahren zuvor organisierte der BUND auch im Sommer 2004 im Rahmen des Kinderferienprogramms „Kinderferienspaß“ der Stadt Höxter einen Naturerlebnis-Nachmittag. Am Mitt­woch, dem 4. August 2004, führten Klaus und Maria Mengel zusammen mit Doris Belter vom NABU die interessierten Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren mit Spielen zum Thema rund um die Natur über den Ziegenberg. Dieser ist weit über die Grenzen Höxters bei Naturliebhabern wegen seiner besonderen Pflanzenvielfalt bekannt.

Abb. 1: Erkundungstour im Wald
(Foto: Kl. Mengel)

Dem Nachmittag im Wald fieberten die Kinder aufgeregt entgegen. Was würde sie erwarten? Los ging es zunächst mit einem Spiel entlang eines schmalen Wegabschnittes, der mit vielen Sträuchern zu beiden Seiten und reichlich Unterwuchs recht geheimnisvoll wirkte. Dort waren Gegenstände versteckt, die nicht hierher gehörten und nun galt es, diese alle aufzuspüren. Dies war nicht immer ganz leicht. Was gehört denn nicht in den Wald? Einzeln und in Abständen schlichen die Kinder Schritt für Schritt den Weg entlang und spürten doch alle Gegenstände auf. Selbst die kleine Ameise aus Kunststoff oder die blaue Holzblume wurden dabei entdeckt.

Ein paar Schritte weiter lichtete sich der Wald und ein günstiges Areal für das nächste Spiel war gefunden. Hier hatten die Kinder sozusagen eine „blind date“ mit einem ihnen unbekannten Wesen. Nur mit verbundenen Augen durften sie diesem Wesen – einem Baum - begegnen und näher kennen lernen. Aber anschließend sollten sie diesen Baum auch noch wiedererkennen! Ob das wohl gelingt? Die Kinder waren alle sehr erstaunt, wie gut sie ihren Baum aus der Menge aller Bäume wieder fanden, wo diese doch alle gleich aussehen – oder doch nicht? Eine Wurzel, über die man fast gestolpert wäre, ein tief hängender Zweig, ein Hohlraum im Baumstamm oder die glatte Rinde machten das Erkennen ihres neuen Freundes erfreulicherweise spielend leicht!

Auf dem Weg zum Rodeneckturm legten wir eine Pause ein und nutzten sie für ein Bewegungsspiel. Zwei Mannschaften, die „Eulen“ und die „Krähen“, spielten hierbei miteinander und mussten sich in mehreren Runden gegenseitig fangen. Startzeichen jeder einzelner Runde war eine Frage rund um die Natur, die es mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten galt, und je nach Antwort durften nun die Eulen die Krähen oder die Krähen die Eulen fangen. Aber wehe sie waren sich über die Antwort nicht einig! Dann gab es zunächst einen Riesespaß, bevor sich alle wieder beruhigten und die Lösung gemeinsam gefunden wurde.

Zum Rodeneckturm führte der Weg hoch hinaus. Von dort hat man eine besonders schöne Aussicht hinunter zur Weser und weit in den Solling hinein!

Etwas entspannter, aber doch mit voller Konzentration ging es weiter mit dem „Wald-Memory“. Hier ist das Erinnerungsvermögen gefragt. Können die Kinder alle natürlichen Gegenstände, wie beispielsweise Blätter, Steine oder Früchte, die sie sich für einen kurzen Au-


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Doch die Zeit schritt voran – und wir mussten uns langsam auf den Abstieg machen! Aber nicht ohne einen kleinen Zwischenstopp auf dem Rückweg, um ein letztes Mal etwas Neues zu erleben! Bei der „Blinden Karawane“ bekamen alle noch einmal ihre Augen verbunden und durften auf ganz besondere Weise noch einmal den Lebensraum Wald erleben. Dafür wurde eine Wegstrecke mit einem Seil gekennzeichnet. Sie führte uns auf eine Reise ins Unbekannte. Behutsam musste man sich Schritt für Schritt tastend orientieren, raschelndes Laub unter den Füßen, hier und da ein Knacken von Zweigen und die Wärme einzelner Sonnenstrahlen spürend, die ihren Weg wohl durch das Blätterdach fanden. Und hörten wir nicht plötzlich auch das Klopfen eines Spechtes?

Mit diesem Natur-Erlebnis beschlossen wir unseren abwechslungsreichen Nachmittag im Wald. Viele neue Eindrücke begleiteten uns auf unserem Weg.

Anschrift der Verfasserin:

Doris Belter
Engemundstr. 5
37671 Höxter
Doris.Belter@t-online.de



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