Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser 18 (2006) 088-116
hier: 102-106

Jahresbericht 2005

Bearbeiter:
Dr. Burkhard BEINLICH (Dipl.-Biol.)
Frank GRAWE (Dipl.-Geogr.)
Sven MINDERMANN (Dipl.-Agraring.)
Uli WYCISK (Dipl.-lng.)
Walter KÖBLE (Dipl.-Geogr.)

5 Pflegearbeiten 2005

Kalkmagerrasen gehören im Kreis Höxter mit zu den artenreichsten und hochwertigsten Lebensräumen. Der Bedeutung dieses Lebensraums entsprechend lag der Schwerpunkt der Pflegemaßnahmen somit auch 2005 wieder im Bereich der Magerrasenpflege.

Insgesamt wurden durch die Landschaftsstation im Rahmen des Arbeits- und Maßnahmenplanes 30,8 ha Kalkmagerrasen und 2,97 ha Magergrünland nachgepflegt, d.h. es wurden v.a. die Stockausschläge nachgeschnitten und das Schnittgut von den Flächen entfernt. Letzteres ist notwendig, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die Weidetiere Dornen in die Hufe eintreten.

Zur Optimierung des Weidemanagementes wurden weiterhin 3,47 ha wertvolle Magerrasenflächen entbuscht. Auch dort wurde das Schnittgut zusammengetragen und an geeigneten, aus naturschutzfachlicher Sicht unproblematischen Stellen verbrannt. Im Bereich der freigestellten Flächen wurden die Stümpfe der entfernten Gehölze bodennah abgesägt, damit eine spätere Beweidung sowie die mechanische Nachpflege nicht beeinträchtigt werden. Die Entbuschungsarbeiten wurden als zusätzliche Leistungen erbracht – möglich wurde dies durch die Einbindung von Mitarbeitern im Rahmen von Hartz-IV-Beschäftigungen und durch die Unterstützung durch das Ehrenamt.

Neben der Magerrasenpflege war die Landschaftsstation auch im Bereich der Feuchtwiesen-, Obstbaum- und Kopfweidenpflege aktiv. Insgesamt wurden in 2005 3,79 ha Feuchtgrünland und 0,95 ha Kalkflachmoor gemäht sowie 30 Obstbäume und 12 Kopfweiden geschnitten.

Des Weiteren wurde im NSG Baumerstal zur Förderung der dortigen Geburtshelferkröten-Population ein neu angelegtes Amphibiengewässer mit einer Teichfolie abgedichtet und die Uferbereiche mit Gesteinsgruß bedeckt. Als Artenschutzmaßnahme wurde ein Hohlraum im Bereich der im nördlichen NSG befindlichen ehemaligen LKW-Waage für Kleintiere unzugänglich gemacht (Verschweißen der Schlitze und Öffnungen mit Stahlblechen). Auf diese Weise wurde eine tödliche Falle beseitigt.

Auch in 2005 wurden wieder zahlreiche alte, nicht mehr benötigte Weidezäune abgebaut sowie Müll und Altglas aus den Naturschutzgebieten entsorgt.

Über die im Arbeits- und Maßnahmenplan 2005 festgelegten Maßnahmen hinaus war die Landschaftsstation auch im projektgeförderten Bereich tätig. In diesem Rahmen wurden zur Vermeidung von Störungen 2 Stolleneingänge zu Fledermaus-Winterquartieren im NSG Bielenberg für Menschen unzugänglich gemacht.

Im Bereich der ehemaligen Deponie Stubbig bei Großeneder kam es immer wieder zu illegalen Müllablagerungen. Aus diesem Grund wurde ein Teilbereich mit Wildschutzzaun umzäunt und anschließend mit heimischen Gehölzarten bepflanzt.

Im NSG Goldberg wurde seitens des Forstes auf einer KMR-Fläche im lichten Verband Elsbeeren und Feldahorn gepflanzt. Hier wurden durch Mitarbeiter der Landschaftsstation 50 Verbissschutze aufgestellt.

Die Landschaftsstation konnte zusätzlich mit Hilfe von Praktikanten der Fachhochschule Höxter-Lippe sowie Schülerpraktikanten weitere dringlich notwendige, finanziell jedoch nicht abgedeckte Pflegemaßnahmen durchführen. So wurden im ehrenamtlichen Bereich ca. 1,5 ha Feuchtgrünland im "Jeetzen bei Lütmarsen" sowie mehrere Kopfweiden gepflegt. Des Weiteren wurde die Pflege der Salbei-Wiese und der Wacholderheide am Bielenberg durch die Öko-AG der Fachhochschule Lippe-Höxter unterstützt.

Weitere kleinere Arbeiten sind der Tabelle 10 unter der Rubrik "sonstige Arbeiten" zu entnehmen.

Der Vollständigkeit halber sind in Tabelle 10 auch die Maßnahmen in den betreuten Schutzgebieten aufgelistet, die durch Heimat- und Naturschutzvereine, Behörden oder engagierten Privatpersonen durchgeführt wurden (Rubrik "Maßnahmen Dritter").

Tab. 10: Maßnahmenübersicht 2005
Bild von Tabelle 10, Seite 104 Bild von Tabelle 10, Seite 105 Bild von Tabelle 10, Seite 106

 

6 Artenschutzmaßnahmen