Schriftenreihe 1983/2 (Band 2/ Heft 2) Seiten 43-108 hier: 62-92 (Vögel)

Die Verbreitung der Wirbeltiere im Kreis Höxter

Zusammengestellt von K. Preywisch, Höxter

Herrn Prof. Dr. Polt Dircksen zum 75. Geburtstag gewidmet

63. Haubentaucher Podiceps Cristatus
Neben dem alten Vorkommen im Norderteich sind seit 1977 (K. MÜLLER mdl.) erstmals Haubentaucher als Brutvögel in den Kiesgruben entlang der Weser getreten. Seither wurden bis 3 Brutpaare mit wechselnden Standorten beobachtet.
64. Zwergtaucher Podiceps ruficollis
Im politischen Kreis Höxter verschollen!
65. Graureiher Ardea cinerea
Neben zwei stärkeren Kolonien südlich Beverungen und nördlich Höxter immer wieder Einzelhorste und kleinere Kolonien an wechselnden Stellen. Diese verschwinden Mitte der 60er Jahre, 1970 auch die Kolonie bei Höxter. 1972 ist auch die Brutkolonie bei Beverungen auf 4 Brutpaare zusammengeschrumpft. Dann wächst sie wieder und 1980 entsteht eine kleine Kolonie am nordöstlichsten Zipfel des Kreises. 2 Horste nördlich Höxter, die 1973 entdeckt werden und im Jahr darauf offensichtlich ausgeschossen sind, sind wohl das Zeichen für einen Umsiedlungsversuch.
66. Weißstorch Ciconia ciconia
1900 gab es im Kreis Höxter 25 Bruten, davon nur mehr eine im Nordteil, 1910 waren es 11, alle im Südkreis, 1920 noch 5 und 1930 verschwand das letzte Dauerbrutpaar. Dann folgen 3 Brutversuche in Gebiet südlich der Nethemündung: 1936 Blankenau, 1958 Godelheim, 1977 Wehrden.
(Schwarzstorch Ciconia nigra)
Nach über 100-jähriger Pause setzen im politischen Kreis Höxter ab 1962 zahlreiche Sommerbeobachtungen ein, die auch mehrwöchige Übersommerungen bezeugen. Einwandfreie Brutbeobachtungen liegen noch nicht vor.
67. Höckerschwan Cygnus olor
Vor 1950 wohl nur "zahme" Brutpaare (Corvey, Karlshafen). Inzwischen vor allem entlang der Weser zahlreiche ausgewilderte.
(Krickente Anas crecca)
Mehrere Brutzeitbeobachtungen, aber keine Brutnachweise.
68. Stockente Anas platyrhynchos
Verbreitet, aber nicht allzu dicht. Leider werden stellenweise in großer Dichte Hochbrutflugenten ausgesetzt.
69. Knäkente Anas querquedula
Es liegen aus neuerer Zeit mehrere Sommerbeobachtungen, aber keine Brutnachweise aus dem Kreis vor. Die sehr scheue Art verdient Beachtung.
( Tafelente Aythya ferina )
Brutzeitbeobachtungen am Norderteich (CZORNY 1983 mdl.)
70. Mäusebussard Buteo buteo
Weiterhin häufigster Greifvogel.
71. Sperber Accipiter nisus
Der Brutbestand hat sich erholt, aber noch nicht die Höhe von 1953 wieder erreicht.
72. Habicht Accipiter gentilis
Auch der Habicht gehört wieder zum festen Bestandteil unserer Vogelwelt. Einige Beobachter melden weitere Zunahme. Im Raum Nieheim wurde ein Habicht von einem Uhu geschlagen.
73. Rotmilan Milvus milvus
Daß der Raum zwischen Egge und Weser ein Siedlungsschwerpunkt der "Gabelweihe" ist, zeigt unser Umfrageergebnis. Auch hier wird weitere Zunahme in der letzten Zeit angegeben.
74. Schwarzmilan Milvus migrans
Die Karte entspricht den Angaben in PEITZMEIER (1979). Dazu kommt eine Horstbeobachtung Nitsches bei Karlshafen nach LUCAN (1974). Neben den 4 Dauerbrutpaaren entlang der Weser gibt es Übersommerer am Norderteich (CZORNY mdl.), bei Bad Driburg (BUSS mdl.), also in Räumen, in denen die Art schon früher, wenn auch nur vorübergehend gebrütet hat. 1982 hielt sich auch 1 Paar südlich Scherfede auf (PREYWISCH).
75. Wespenbussard Pernis apivorus
Mit großer Wahrscheinlichkeit oft übersehen.
76. Rohrweihe Circus aeruginosus
1937 und 1951 Brut am Norderteich (PEITZMEIER 1979). Von 1957 bis 1983 wurden 3 April-, 3 Mai- und 2 Juni-Beobachtungen erwachsener Tiere an möglichen Brutgebieten notierte. Siehe S. 109!
77. Wiesenweihe Circus pygargus
Bruten 1934 "bei Warburg" und 1977 in der "Warburger Börde" (PEITZMEIER 1979).
78. Baumfalke Falco subbuteo
Der spärliche Bestand scheint sich zu halten.
79. Wanderfalke Falco peregrinus
2 ehemalige Brutplätze ("Oberförsterei Hardehausen", PEITZMEIER 1934; Derental) sind in der Karte nicht lokalisiert. Letztes Gelege mit 3 Eiern 1971 bei Fürstenberg.
80. Turmfalke Falco tinnunculus
Dieser Falke, der am Anfang der 50er Jahre recht schwach in unserem Raum vertreten war, hat sich wieder ausgebreitet. An Häufigkeit nimmt er nach dem Mäusebussard neben dem Rotmilan bei uns den zweiten oder dritten Platz ein. Das eigenartige, scharf begrenzte Verbreitungsbild auf unserer Karte scheint nicht nur auf Bearbeitungslücken zu beruhen. LUCAN (1974): "In engen Tälern fehlt er als Brutvogel (z.B.Karlshafen nach ROESRATH ..). Innerhalb geschlossener Waldungen ist er selten.." Im Kreis Höxter ist der Turmfalke vor allem Baumbrüter. Dann folgen Gebäude und Ruinen. Als das Wanderfalken-Brutpaar den Steinbruch Fürstenberg verlassen hatte, zogen sofort 1 - 2 Turmfalkenpaare in der Felswand ein. An zwei Stellen sind Bruten in Metallkonstruktionen festgestellt worden, in der Eisenbahnbrücke bei Fürstenau und im Umspannwerk Würgassen.
81. Auerhuhn Tetrao urogallus
Das letzte Auerwild in der Nordegge wurde knapp vor 1850 (SCHACHT 1877) im Revier Grevenhagen erlegt. Im Revier Hardehausen wurden bis etwa 1895 regelmäßig Auerhähne geschossen (PEITZMEIER 1934). Im Gegensatz dazu dürften die Hähne, die bei Blankenau ( Quadrant 4322/1) bis 1870 bejagt wurden, keiner Brutpopulation angehört haben, sondern aus dem Sollingrevier Boffzen zugewandert sein, das bis knapp nach 1900 einen starken Bestand aufwies.
82. Haselhuhn Tetrastes bonasia
PEITZMEIER (1934): "Schalloer vermutet, daß gegenwärtig noch Haselhühner" im Forstdistrikt Hardehausen "vorkommen, kann aber insbesondere über Brüten der Art nichts Sicheres berichten." R. BACKHAUS notiert aus dem gleichen Raum: 1948 zählte Kruse, Kleinenberg, im Herbst 6-7 Stück in 4420/1, 1959 entdeckte Kunze, Hardehausen, eine Brut, sah 1960 ein Paar und 1962 ein Stück in 4419/2. Am 15.6.82 sah SMOLIS 1 Haselhuhn am Gaulskopf S Rimbeck (4420/3). Am 24.10.82 beobachtete STEINBORN 2 Tiere im Scherfeder Forst (4419/4). Außerdem meldete Dr. K.OTTO 1966, daß Ende Juni 1966 zuerst ein einzelnes Haselhuhn in seinem Jagdrevier im Bramberg bei Brenkhausen (4121/4-4221/2) auftauchte, sich auf zwei mehrten, und bis 9.7. blieben. Sie hielten sich in lichtem Buchen-Mischwald auf, aber auch in Fichtenschonungen.
83. Rebhuhn Perdix perdix
In die Karte wurde keine ältere Literatur eingearbeitet, sondern neben dem Umfrageergebnis nur CONRADS(1981). Das gleiche gilt für die beiden folgenden Arten. Fast aus allen Räumen wird Abnahme gemeldet. Einige Gewährsmänner berichten übereinstimmend, daß sie 1981 noch Rebhühner gesehen hatten, 1982 nicht mehr.
84. Wachtel Coturnix coturnix
Bei dieser Art scheint 1983 eine Invasion stattgefunden zu haben. Bei mehreren Nachmeldungen wird bemerkt, daß nach langjähriger Pause wieder Wachteln zu hören waren.
85. Fasan Phasianus colchicus
Die natürliche Vermehrung ist bei unserem Fasanenbestand zweitrangig. Es werden sehr viele Jungfasanen freigesetzt.
86. Wasserralle Rallus aquaticus
Brutzeitrufe hörten in letzter Zeit mehrfach CZORNY (mdl.) am Norderteich und STEINBORN (mdl.) in den Godelheimer Seen. PREYWISCH sah am,5.5.75 am frühen Nachmittag eine ausgefärbte Rohrdommel in einem sumpfigen Gebiet bei Bruchhausen (4221/4) die Oberfläche eines dichtbewachsenen Wassergrabens abweiden.
(Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana)
SCHACHT nennt erst in der 2. Auflage (1907) die Art als Brutvogel des Eggevorlands, also möglicherweise in diesem Jahrhundert in unserem Raum. Im August 1951 hielt sich nach STEPHAN ein Stück am Ziegeleiteich in Brakel auf und am 27.6.83 hörte Preywisch einen einzigen "peitschenden" Ruf in einem Weiher bei Fürstenau (4221/3 und 4121/4)
87. Wachtelkönig Crex crex
Die Art galt in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts im Eggeweserraum fast als ausgestorben. Unsere Karte verzeichnet nur Brutzeitnachweise rufender Männchen nach 1950. Östlich der Egge sind nur Zufallsbeobachtungen verzeichnet, westlich des 9. Längenkreises hat STEINBORN planmäßig mit Tonbandgerät gesucht. Diese Methode sollte auf den ganzen Kreis für alle seltenen Rallen ausgedehnt werden.
88. Teichhuhn Gallinula chloropus
Wo das Bläßhuhn Gewässer besetzt hat, ist das Teichhuhn zu Seltenheit geworden. Im übrigen scheint es sein Areal gehalten zu haben.
89. Bläßhuhn Fulica atra
1910 waren mindestens 4 Brutpaare bekannt: 2 in Breitenhaupt (4120/2) und je 1 oberhalb und unterhalb Bad Driburg (4220/3). Dann scheint die Art verschwunden zu sein. 1956 tauchen erste Brutpaare an der Nethemündung (4222/3) und in Lakemeyers Teich (4222/1) auf. Seitdem ist das Bläßhuhn zum Beherrscher der meisten größeren stehenden und langsam fließenden Gewässer außer der Diemel geworden.
90. Kiebitz Vanellus vanellus
Der Kiebitz hatte sein früheres Brutareal in unserem Raum Mitte dieses Jahrhunderts weitgehend aufgegeben. Seit er nicht nur auf sumpfigen Wiesen, sondern jetzt vor allem auf Ackern seine Gelege macht, hat sich die Brutbevölkerung stark vermehrt und nimmt auch jetzt noch zu.
91. Flußregenpfeifer Charadrius dubius
In Kiesgruben an der Weser und in einer Tongrube. Auf Brüten auf Kiespreßdächern wäre zu achten.
92. Bekassine Gallinago gallinago
Die Art tritt hin und wieder als vereinzelter Brutvogel auf. Die Karte verzeichnet Bruten ab 1950.
93. Waldschnepfe Scolopax rusticola
Die Verbreitung in unserer Karte stellt nur das Umfrageergebnis dar. Ältere Angaben (Preywisch 1962) werden davon vollkommen gedeckt.
94. Flußuferläufer Tringa hypoleucos
Neben zwei Brutnachweise aus der Literatur (4222/1 und 4422/3), die knapp außerhalb der Landesgrenzen liegen, tritt eine Angabe in CONRADS (1980) für 4122/4. Diese ist zu streichen. Sie beruht auf einen Hörmißverstehen für Flußregenpfeifer (V.KONRAD mdl.1983, der die angebliche Brutstelle betreut).
95. Hohltaube Columba oenas
In der Karte werden nur Ergebnisse der Umfragen dargestellt. Danach scheint sich die Art wieder in einer ihrer säkularen Abschwungphasen zu befinden.
96. Verwilderte Haustaube Columba livia
Als Bewohner von Kirchtürmen, in Höxter auch Brückenkästen, leben in unseren Orten zahlreiche Gruppen von seit langem verwilderten Haustauben. Über die Geschichte dieser Kolonien ist ebensowenig bekannt wie über ihre Beziehungen zu "zahmen" Haustauben.
97. Ringeltaube Columba palumbus
In der Karte ist nur das Ergebnis der Umfrage unseres Vereins wiedergegeben. Es läßt sich gut die Verteilung der Beobachter ablesen. Vereinzelt wird Abnahme des Brutbestands gemeldet.
98. Turteltaube Streptopelia turtur
Im ganzen scheint sich die Art noch immer auszubreiten. So trat sie in Breitenhaupt (4120/2) erst seit 1975 auf (HOEPFNER & v.KANNE mdl.). Stellenweise wird seit 1980 wieder Abnahme bemerkt.
99. Türkentaube Streptopelia decaocto
Erste Türkentaube gesehen "etwa" 1947 in Nieheim, erste Brut "etwa" 1952 in Bergheim, 1953 in Warburg und Wormeln. Heute sind die örtlichen Bestände Schwankungen unterworfen.
(Halsbandsittich Psittacula krameri)
Einzeltiere dieser Papageienart tauchten 1979 in Kariensiek, 1980 in Warburg, Beverungen und zwei Halsbandsittiche in Amelunxen auf. Da die Art am Rhein schon starke Brutpopulationen entwickelt hat, ist mit weiteren Invasionen zu rechnen.
100. Kuckuck Cuculus canorus
In der Karte ist nur das Ergebnis der Egge-Weser-Umfrage dargestellt.
101. Schleiereule Tyto alba
Auch hier wurde nur dieses Ergebnis dargestellt, obwohl PREYWISCH im Zuge der Kleinsäugerkartierung eine Kartei angelegt hat, die ein viel dichteres Vorkommen über die Jahrzehnte zeigt. Vielleicht ist es möglich, bei dieser leicht zu kartierenden Art mit starker Fluktuation im Bestand in einigen auseinanderliegenden Jahren zumindest für Ausschnitte des Gebiets sämtliche Brutpaare zu erfassen.
102. Uhu Bubo bubo
Seit 1896 war die größte unserer Eulen aus dem Kreis verschwunden. Anfang der 70er Jahre fand H. STEPHAN einen Uhu knapp südlich unserer Kreisgrenze. Das unberingte Tier war wohl einem Verkehrsunfall zum Opfer geworden. 1977 sahen L. GORZEL u.a. ein Einzeltier erstmals im Süden des Kreises. 1979 brütete ein Paar im Hessischen, wenige Meter von der Kreisgrenze entfernt. Inzwischen sind mehrere Brutpaare über unser Gebiet verteilt. Eine Karte wird vorläufig nicht veröffentlicht.
103. Steinkauz Athene noctua
Über die Verbreitung dieser Art in unserem Raum lagen bisher verschwindend geringe Brutplatzangaben vor. In der Karte sind die Ergebnisse von CONRADS (1980) und der Egge-Weser-Erhebung zusammengefaßt.
104. Waldkauz Strix aluco
Auch diese Karte beschränkt sich auf die Ergebnisse unserer Umfrage.
105. Waldohreule Asio otus
Trotz des sicher lückenhaften Ergebnisses unserer Erhebung wurde nur dieses dargestellt. Es deutet sich eine Abnahme an.
106. Ziegenmelker Caprimulgus europaeus
In der Karte sind die Ergebnisse aus CONRADS (1980) und aus unserer Umfrage dargestellt. Schon früher wurden vereinzelte Nachtschwalben im Gebiet nachgewiesen. Die Brutbeobachtungen (längere Zeit gehört und gesehen) konzentrieren sich aber in dem Raum um Willebadessen und den Solling. Hier hat der Ziegenmelkerbestand bis 1980 zugenommen und stagniert seitdem (v.MINCKWITZ mdl.).
107. Mauersegler Apus apus
Auch hier sind die beiden Umfrageergebnisse kombiniert. ABKE kannte die Art früher als Baumbrüter in hohlen Eichen im Solling.
(Rauhfußkauz Aegolius funereus)
Im Solling sind die Brutgebiete des Rauhfußkauzes auf einen engen Raum im Hochsolling mit Höhen über 400 m beschränkt (SCHERNER). Nach dem gleichen Autor rufen nur unverpaarte Männchen. Sie kommen auch in den Sollingabschnitt, den unsere Karte erfaßt.
Der erste Nachweis aus der Egge ist das Bild eines Rauhfußkauzes, das der Tiermaler M.PATHE "Egge 1950" datierte. Es dürfte westlich des Senders Willebadessen gemalt worden sein. Im gleichen Gebiet (4319/4 und Umgebung) hörten R.BACKHAUS am 19.2.1980, am 17.2.1981, STEINBORN am 6.3.1982 singende Männchen. Von hier stammt auch der einzige Brutverdacht. Am 1.3. 1974 lockte Steinborn 2 Tiere mit einer Klangattrappe an. In einem zweiten Raum (4219/2) verhörten PREYWISCH am 30.4.1967 und am 6.3.1982 STEINBORN Rauhfußkäuze.
108. Eisvogel Aicedo atthis
Um den Augenblickszustand besser darzustellen, sind im Kärtchen nur die Egge-Weser-Ergebnisse eingezeichnet.
109. Wiedehopf Upupa epops
Dargestellt sind die Brutvorkommen seit 1900. Nach PEITZMEIER(1979) verschwand die Art 1930 aus Westfalen und trat ab 1940 wieder auf. Dem widerspricht PREYWISCH (1962): Abschuß des letzten Wiedehopfs von Blankenau 1932 und "nach Maeßen brüteten im 'Räumborn'" bei Steinheim "die letzten Paare 1939 in Kopfweiden."
Von 1950 bis 1972 wurden 11 Einzelbeobachtungen gemeldet, darunter Februar 1968 (MAESSEN) und Oktober 1962 (v.VOSS) und Mitte Oktober 1971 (WIGGE). Sehr starker Brutverdacht durch Aufenthalt zweier Tiere während der ganzen Brutzeit entstand 1961 (GERSTEIN) und 1963 (KUES) im Raum Boffzen-Fürstenberg (4222/3) und 1970-72 im Raum Ottbergen (4221/4) durch ein bis drei Paare (HENNINGHAUSEN, PAPE).
110. Grünspecht Picus viridis
Die Karten der beiden Schwesterarten Grün- und Grauspecht geben nur Ergebnisse der Egge-Weser-Umfrage wieder und diese bei weitem nicht vollständig. Grünspechtmeldungen wurden nur bei solchen Gewährsleuten übernommen, die auch den Grauspecht beobachtet hatten. Nur so kann eine mögliche Unsicherheit im Ansprechen ausgeschaltet werden.
111. Grauspecht Picus canus
Hier verbargen sich möglicherweise unter einzelnen Grünspechtmeldungen, die weggelassen wurden, Grauspechtvorkommen. Es ist geplant, die Verbreitung der beiden Arten nach einer Vorbereitungszeit neu zu erheben.
112. Schwarzspecht Dryocopus martius
Bei dieser Art sind die Umfrageergebnisse von CONRADS 1980 und Egge-Weser miteinander dargestellt.
113. Buntspecht Dendrocopos major
Hier sind nur die Meldungen aus der Egge-Weser-Umfrage eingezeichnet. Lokal werden Zu- wie Abnahme angegeben.
114. Mittelspecht Dendrocopos medius
Obwohl die an Eichen gebundene Art gegen früher deutlich abgenommen hat, zeigt die Karte noch eine recht gute Verbreitung in der Gegenwart. Sie ist aus der Bielefelder und unserer Umfrage kombiniert.
115. Kleinspecht Dendrocopos minor
Auch hier verzeichnet die Karte beide Umfrageergebnisse.
116. Wendehals Lynx torquilla
Hier wurde nur das Umfrageergebnis von Egge-Weser eingetragen. Der Vergleich mit CONRADS zeigt, daß in den letzten Jahren eine örtliche Verbreitungsgrenze nach Norden sich gehalten hat. Es wird angegeben, daß sich die Art weiter ausdünnt.
117. Heidelerche Lullula arborea
In der Karte sind die Nachweise nach 1950 festgehalten. 1963 fand SPINDELER ein Gelege bei Dalhausen (4321/4). 1964 kartierte PREYWISCH im Naturschutzgebiet Wandelnsberg (4322/1) 4 Brutpaare nach singenden Männchen. Zu zweien fand er die Nester am 22.5., eines mit 5 bebrüteten Eiern, im andern Junge, die etwa am 16.5. geschlüpft sein mußten. Die Brutstellen lagen in Halbtrockenrasen, die locker mit Kiefern geringer Höhe durchsetzt waren und deckten sich auffallend mit den Stellen, an denen Dreizähniges Knabenkraut wuchs. Die Männchen waren von der ersten Begehung am 28.3. bis zur letzten am 15.6. zu hören. 1971 hörte der gleiche Beobachter Brutzeitgesang im Bramberg (4221/2). Die beiden Umfragen förderten keine Angaben zur Heidelerche in unserem Bearbeitungsgebiet zutage.
118. Haubenlerche Galerida cristata
Die Ergebnisse der beiden Umfragen wie der Befund von SABE (1982) überraschten den Verfasser, der die Art noch nie im Kartierungsgebiet gesehen hat, wohl aber in den benachbarten Großstädten. Auch fehlt die Art im Solling (SCHERNER 1977) und im Kreis Kassel bis auf wenige Brutpaare in Kassel selbst (LUCAN (1974). Aber 1961 bis 1963 wurden Brutzeitbeobachtungen westlich Brakel im Annenfeld nahe der Annenkapelle und am Bahndamm nach Riesel gemeldet. K.ROHM fand Nester in Luzerne. GRÜNE, Brenkhausen, sah ein Paar mit Jungen an der alten Scheune auf dem Räuschenberg.
119. Feldlerche Alauda arvensis
Die Karte dieser allgemein verbreiteten Art macht die Schwachstellen unserer Umfrage deutlich. Übrigens wird stellenweise Abnahme beobachtet.
120. Uferschwalbe Riparia riparia
Die Karte, die nur auf der Egge-Weser-Umfrage beruht, zeigt einen deutlichen Rückzug dieser Art aus der Fläche unseres Kreises. Seit 1960 liegen nur zwei Meldungen abseits des Wesertals vor, und zwar aus dem Meßtischblatt 4120 in jenen Quadranten, aus denen unsere Umfrage Vorkommen vor 1960 angezeigt hätte. 1972 sah HOLSTE (mdl.) einige Uferschwalben an der Heubachbrücke zwischen den Gütern Eichholz (Quadrant 3) fliegen und 1983 fand NIEDERKRÜGER (mdl.) 3 Brutpaare im Emmersteilufer südlich Steinheim. Anfang der 60er Jahre gab es nur vereinzelte Brutpaare im Wesertal. Zwar meldete BENSTEIN 1961 13 beflogene Brutröhren an einem Aushub nahe der Bahnüberführung bei Beverungen in einem Bauaushub, aber Preywisch fand 1963 keine einzige Uferschwalbe bei der Nachsuche an der Weser und in den Kiesgruben bei Höxter. Inzwischen ist die Zahl der Brutpaare entlang der Weser von Beverungen bis Stahle auf mindestens 100 im Jahre 1983 gestiegen.
121. Rauchschwalbe Hirundo rustica
Bei dieser Art wird an einer Stelle Zu-, an einer anderen Abnahme angegeben.
122. Mehlschwalbe Delichon urbica
Für die Mehlschwalbe wird aus der Südhälfte unseres Beobachtungsraums übereinstimmend Abnahme verzeichnet.
123. Schafstelze Motacilla flava
Die Angaben der Umfrage wurden vorsichtig ausgewertet, da die Unterscheidung von der nächsten Art nicht immer gewährleistet war. Vereinzelt Brutvogel, scheint gegenüber den 60er Jahren etwas abgenommen zu haben.
124. Gebirgsstelze Motacilla cinerea
Zusammen mit der Wasseramsel ist die Art hauptsächlich an klare, schnellfließende Bäche gebunden. Wie bei der vorigen und der folgenden Art ist hier nur das Ergebnis unserer Umfrage kartiert.
125. Bachstelze Motacilla alba
Die Karte wiederholt die immer wieder erkennbaren Bearbeitungslücken.
126. Baumpieper Anthus trivialis
Im Kärtchen sind die Ergebnisse der eigenen Umfrage festgehalten. Sie bedürfen sicher noch der Ergänzung.
127. Wiesenpieper Anthus pratensis
Hier sind die Befunde von CONRADS (1981) und Egge-Weser miteinander dargestellt. Wie im benachbarten Kreis Kassel (LUCAN 1974) fehlt der Wiesenpieper in Lagen unter 200 m als Brutvogel , wie im Wesertal oder der Steinheimer Mulde. Ob er noch auf den Gipfeln des Köter- und des Desenbergs brütet, ist im Augenblick unbekannt. Im Körbecker Bruch (4421/2-4) stellte SMOLIS eine Siedlungsdichte von 0,07 Brutpaaren pro ha fest für 1979. PREYWISCH schien es 1980, daß die Wiesenpieper in den Kahlflächen nach den Windbrüchen im Solling noch viel dichter brüteten (4222/2-4). Er hatte 1962 für lückige feuchte Fichtenschonungen im Brakeler Stadtwald Brutpaardichten von 0,65 pro ha errechnet.
128. Neuntöter Lanius collurio
Nach einer starken Abnahme war der Neuntöter Mitte der 70er Jahre aus weiten Gebieten Westfalens verschwunden. In unserem Arbeitsgebiet waren die Steinheimer und die Warburger Börde geräumt, während sich in einem Streifen Bad Driburg - Brakel - Höxter noch ein dichterer Brutbestand hielt (STEINBORN 1975 in Alcedo 2, 77-94). Seitdem ist der Brutbestand der Art wieder deutlich erholt, hat aber die Dichte der 50er Jahre noch nicht erreicht. In unserer Karte sind die Ergebnisse der Bielefelder und unserer Zählung kombiniert.
129. Raubwürger Lanius excubitor
Auch in dieser Karte sind beide Erhebungen dargestellt. Da die Art in unserem Raum schon immer zu den Seltenheiten gehörte und in der Roten Liste des Landes als "stark gefährdet" geführt wird, überrascht die verhältnismäßige Dichte der Meldungen.
130. Wasseramsel Cinclus cinclus
Die Wasseramsel liebt klare, schnellfließende Bäche mit gebüschbewachsenen Ufern. Ob damit allein das Fehlen der Art im Südosten unserer Karte zu erklären ist, in der wieder beide Umfragen verwertet wurden, bleibt vorläufig offen.
131. Zaunkönig Troglodytes troglodytes
Die Lücken in der Verbreitungskarte dieser leicht zu erkennenden und überall verbreiteten Art zeigt nur die Lücken im Beobachternetz.
132. Heckenbraunelle
Prunella modularis
Daß die Meldungen für diese Art bei unserer Erhebung niedriger liegen als beim Zaunkönig, mag auch durch die verstecktere Lebensweise der Heckenbraunelle begründet sein.
133. Feldschwirl Locustella naevia
Im Verbreitungskärtchen sind CONRADS- und EGGE-WESER-Erhebung gemeinsam dargestellt. Der Feldschwirl ist hier fleckenhaft, aber dann verhältnismäßig dicht vertreten. In feuchten Grünlandgebieten zählte- SABE auf etwa 2 qkm 1981 6 singende Männchen im "Godelheimer Seengebiet" und SMOLIS errechnet für 1979 etwa die gleiche Dichte mit 3,55 Brutpaaren pro qkm im "Körbecker Bruch". Höhere Dichten fand PREYWISCH in Fichtenschonungen der Egge bei Erpentrup 1963 mit 0,12 Brutpaaren pro ha, ähnlich in Fichten- und Buchenschonungen bei Brakel 1962 und auf leicht verbuschtem Halbtrockenrasen mit locker gestellten Jungkiefern bei Beverungen. In einer ähnlichen Probefläche fand SABE 1980 bei Scherfede eine Abundanz (Paardichte) von 0,14 pro ha, wobei sich mehr als die Hälfte der Paare in einem jungen Mischbestand von Laub- und Nadelhölzern, die mit Dornenflächen durchsetzt waren, zusammendrängte.
134. Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus
Laut Schulchronik von Siebenstern war dort (Grenze zwischen 4220/3 und 4320/1 1910 und 1911 je ein Gelege. Nach PEITZMEIER (1934)"brütete" (die Art) "1927 noch in mehreren Paaren an der Diemel zwischen Scherfede und Warburg. Später habe ich" (sie) "nicht mehr beobachten können."
135. Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris
Diese Art ist erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts eingewandert. War nach PEITZMEIER (1934) nicht selten, stellenweise häufig. Das war noch um 1960 so, als PREYWISCH (1962) Brutpaardichten von 0,4 auf kleinstschlägigen bis 0,06 auf besonders großschlägigen Ackerfluren fand. HEUWINKEL fand Nester auf Roggenhalmen und Ackerkratzdisteln. Sonst werden Hecken, die ackernah liegen, bevorzugt, besonders wenn sie mit Brennesseln unterwachsen sind. In einem wegbegleitendem Gebüsch zwischen Acker und Wald lagen die Nester in Abständen von 100 m immer auf der Ackerseite. Auch aus einem Garten in Höxter wurde ein Nest bekannt, 1m über dem Boden in Schwarzer Johannisbeere. In einem Röhricht bei Höxter erreichte der Sumpfrohrsänger 1958 und 1959 eine Abundanz von 5,0 pro ha.
136. Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus
PEITZMEIER schreibt 1934, der Teichrohrsänger "ist in allen einigermaßen ausgedehnten Rohrbeständen (an der Diemel, Rösebecker Bruch) anzutreffen. Dasselbe stellte PREYWISCH 1962 für den Nordkreis fest. In einem inzwischen beseitigtem Röhricht an der Bahn Höxter-Godelheim gab es 1958 7, 1959 2 (PETER), 1960 einige (KUSCH) Paare. Dann verstummen die Nachrichten. Heute brütet die Art noch am Norderteich (CZORNY, IMMAND). Dagegen förderten gründliche Untersungen in möglichen Brutbiotopen in den letzten Jahren bei Holzminden (KONRAD), in den Godelheimer Baggerseen (SABE) und bei Steinheim, im Körbecker Bruch sowie bei Rimbeck (SMOLIS) keinen Brutnachweis zutage. Am 3.6.1980 hörte PREYWISCH ein einziges Männchen an einem Baggersee südlich Wehrden. Dort und bei Meinbrexen hörte auch SABE in den letzten Sommern je einen Dauersänger.
137. Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus
Brutzeitnachweise des Drosselrohrsängers aus dem Kreise Höxter gibt es nur aus dem Meßtischblattvierteln 4222/1 und /3, und nur von 1958 bis 61. Röhr sah 1958 ein Nest mit vier Jungen nahe der Nethemündung und Kusch beringte 1961 am 13. und 14.5. je ein Männchen links, beobachtete dann ein links beringtes Männchen an der gleichen Stelle bis 30.7.) konnte aber im verfilzten Röhricht kein Nest entdecken.
138. Gelbspötter Hippolais icterina
"Der Gelbspötter gehört zu den Arten, die starken Bestandsschwankungen in besonderem Maße unterliegen." (PEITZMEIER 1979). Wir geben deshalb nur unser Umfrageergebnis als Augenblicksaufnahme einer der schwächeren Phasen der Verbreitung wieder.
139. Gartengrasmücke Sylvia borin
Wie bei allen vier Grasmückenarten, die in ihrem Bestand mehr oder weniger schwanken, ist im Verbreitungskärtchen nur die Egge-Weser-Aufnahme verzeichnet.
140. Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla
Die Mönchsgrasmücke erscheint als die beständigste unter den Schwesterarten und wird jetzt am häufigsten gehört.
141. Klappergrasmücke Sylvia curruca
Diese unauffällige "Zaungrasmücke" zeigt auf unserer Karte ein eigenartiges streifenförmiges Verbreitungsbild. Es ist zu überprüfen!
142. Dorngrasmücke Sylvia communis
Von den Grasmücken ist am häufigsten die Dorngrasmücke vertreten, schreibt PEITZMEIER(1934) und PREYWISCH(1962) setzt fort: "Gemein in unseren Heckenlandschaften, Gebüschen und freiliegenden Schonungen. Er beringte ab 1955 alljährlich eine Anzahl Dorngrasmücken bis 1965, als er 5 Altvögel und 5 Nestlinge zeichnete. 1966 bis 1976 fing er keine Dorngrasmücke mehr, wohl aber Vertreter von einer bis allen übrigen Grasmückenarten. Heute ist die Art wieder in den alten Lebensräumen vertreten, aber bei weitem nicht in der alten Dichte. 1959 war sie noch vor der Goldammer beherrschend in Heckenlandschaften bei Nieheim und Brenkhausen mit einer Brutpaardichte von 1.0 (!) und 0,7 pro ha (dort Goldammer 0,5/ha). 1979 fand SABE in einem ähnlichen Lebensraum bei Scherfede die Goldammer noch immer an zweiter Stelle mit 0,4, die Grasmücke aber an dreizehnter mit 0,06.
143. Fitis Phylloscopus trochilus
In fast allen Aufnahmeflächen unseres Gebiets mit Laub- und Nadelholzjungwuchs sowie mit Gebüsch ist diese Laubsängerart begleitend vertreten.
144. Zilpzalp Phylloscopus collybita
Der "Weidenlaubsänger" bewohnt etwa die gleichen Lebensräume wie der Fitis, bevorzugt aber etwas ältere Laub- und Nadelgehölze. Er ist in fast allen Bestandesaufnahmen zahlreicher als der Fitis, in zwei Fällen, einer "Kiefernheide" mit eingesprenten Fichtenanpflanzungen auf dem Wandelnsberg bei Beverungen (1964) und einem Hudewaldrest neben ausgedehnten Fichtenkulturen verschiedenen Alters auf dem Kukenberg bei Bödexen (1962) gehört er mit diesem zu den vorherrschenden Arten. Die Dominanz (Prozentanteil an allen Brutpaaren auf der Fläche) betrug für den Zilpzalp 7,2 und 6,8; für den Fitis 6,2 und 5,6. Die Abundanz (Brutpaardichte pro ha) für Zilpzalp war 0,16 und 0,25, für Fitis 0,14 und 0,20.
145. Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix
Im Gegensatz zu Zilpzalp und Fitis ist diese Art eng an Buchenwälder gebunden, in denen die Stämme bis weit herab beastet sind und der Boden eine dicke Laubstreu aufweist. Auch für die Kärtchen der Laubsängerarten wurde nur die Egge-Weser-Erhebung ausgewertet.
146. Wintergoldhähnchen Regulus regulus
Das Wintergoldhähnchen bevorzugt Fichtenbestände mittleren Alters. Da in unserem Kreis Kalkböden vorherrschen und die Fichte darauf kein hohes Alter erreicht, erklärt sich auch daraus die weitere Verbreitung gegenüber der folgenden Art.
147. Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus
Das Sommergoldhähnchen bewohnt mehr die Altfichtenbestände. Es ist deshalb auch schwerer zu beobachten. Für die Kärtchen beider Goldhähnchenarten wurde nur die Umfrage unseres Vereins herangezogen.
148. Grauschnäpper Muscicapa striata
Dieser Halbhöhlen- und Nischenbrüter ist nicht nur Kulturfolger. Man findet Bruten auch in parkartigem Gelände fern von Gebäuden. Besonders dicht brütete er im Gerank von Efeu, "Wildem Wein" und ähnlichem an Gebäuden. Diese Außenbegrünungen von Gebäuden fehlen heute weithin.
149. Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca
Der Trauerschnäpper, von Natur aus nur vereinzelter Höhlenbrüter in lichten Altwäldern und parkartigem Gelände, läßt sich durch künstliche Nistgelegenheiten stark fördern. In 7 Brutvogelbestandsaufnahmen im Kreise Höxter von 1960 bis 1964, die über 200 ha Fläche verschiedener Waldtypen mit 658 Brutpaaren erfaßten, wurden nur 10 Trauerschnäpperpaare nachgewiesen, davon die Hälfte in einem Hudewaldrest von nicht ganz 4 ha. Hier waren 275-jährige Eichen und 245-jährige Buchen fast völlig naturbelassen und strotzten von Spechthöhlen. Bei einem 20-jährigen Versuch im Vogelschutzgebiet Brenkhausen, bei dem im ersten Jahrzehnt (höchstens) 50 Nisthöhlen und im zweiten die doppelte Zahl gehängt wurden, verdoppelte sich auch die Zahl der Trauerschnäpper und erreichte eine Dichte von 4,4 Brutpaaren/ha im Zehnjahresdurchschnitt. 1966 brüteten sogar 7,2 Paare pro ha. Es ist nur die Egge-Weser-Umfrage kartiert.
(Zwergschnäpper Ficedula parva)
1943 bis 1946 sang im Juni ein Männchen dieser Art bei Karlshafen, am 15.5.1948 fand Lippert ein Gelege mit 5 Eiern am Hinnerk bei Grevenhagen. Der frühe Bruttermin macht diese unbestätigte Angabe unsicher.
150. Schwarzkehlchen Saxicola torquata
Das Schwarzkehlchen war vor dem ersten Weltkrieg noch Brutvogel im Kreis Höxter. Singende Männchen beobachten PREYWISCH am15.6.1965 westlich Ottbergen und SCHOLZ am 5.6.1968 bei Höxter. Ab 1969 fand STEPHAN mehrmals ein Brutpaar im Tal der Esse zwischen Hofgeismar und Hümme. Inzwischen hat sich die Art dort ausgebreitet.
151. Braunkehlchen Saxicola rubetra
Dieser Bewohner in Wiesen umgewandelter Flachmoore ist im Norden des Kreises stark zurückgegangen. Im Südteil dagegen wird er noch häufiger gefunden und hatte nach SMOLIS (1982) im Jahre 1979 im Körbecker Bruch eine Siedlungsdichte von 0,08 Paaren/ha noch zu den vorherrschenden Arten, indem er 7,1% Anteil an der Gesamtzahl der Brutpaare hat. Es ist nur unsere Umfrage in der Karte eingetragen.
152. Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus
Auch der Gartenrotschwanz gehört zu den Arten, die bis 1968 bei uns häufig waren, dann fast völlig verschwanden und ab 1975 wieder vereinzelt auftauchten, ohne je die alte Siedlungsdichte zu erreichen. Bei beiden Rotschwanzarten wurde nur die Egge-Weser-Erhebung kartiert.
153. Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros
Bei dieser Art wurden im allgemeinen in den letzten Jahrzehnten keine auffälligen Bestandsschwankungen vermerkt.
154. Nachtigall Luscinia megarhynchos
Für unseren Raum lassen sich die langfristigen Schwankungen des Nachtigallenbestands verhältnismäßig gut nachzeichnen. Seit Beginn des Jahrhunderts nahm die Brutdichte ab. Als letzter Ort im Nordkreis wurde nachdem in PREYWISCH (1962) gesammelten Nachrichten der Schloßpark in Corvey angegeben. Peitzmeier (1934) schreibt: "..hat in den letzten 7 Jahren einmal in Warburg gebrütet. Seit etwa 1950 mehren sich wieder die Nachtigallenmeldungen und etwa 1960 wird ein Höhepunkt erreicht. Dann folgt wieder ein Abschwung, an den sich ein neuerlicher, schwacher Aufschwung anschließt. Diese Feststellungen widersprechen den großräumigen Befunden in PEITZMEIER (1979) und LUCAN (1974), sind aber gut belegt. Die Karte unserer Erhebung überdeckt die des Bielefelder Vereins bis auf 2 Punkte. Deutlich heben sich die höheren Lagen, Egge, Warburger Börde, Solling, als nachtigallenfreie Gebiete heraus. Es wäre gut, die heutige Höhengrenze wirklich brütender Paare, nicht nur singender Männchen, herauszufinden.
155. Rotkehlchen Erithacus rubecula
Es sind nur die Ergebnisse unserer Erhebung kartiert.
156. Steinschmätzer Oenanthe oenanthe
Im Kärtchen sind die Aufnahmen beider Vereine kombiniert. Die Art hat gegenüber den 50er und 60er Jahren deutlich abgenommen. Sie scheint nur mehr unregelmäßig zu brüten.
157. Misteldrossel Turdus viscivorus
Diese Drosselart lebt während der Brutzeit unauffällig. Unter 7 Waldprobeflächen, die PREYWISCH 1959 bis 1964 untersuchte, waren nur 3 auch mit Misteldrosseln besetzt. Am stärksten waren ihre Brutpaare im Wandelnsberg bei Beverungen vertreten, einer locker bestandenen Kiefern- und Wacholderheide mit eingesprengten Fichtenanpflanzungen. Dort übertraf die Misteldrossel mit 4,8% Anteil aller Brutpaare sogar die Singdrossel mit 4,3% und die Amsel mit 3,8%. Die Misteldrossel erreichte dort eine Dichte von 0,12 Brutpaaren/ha.
158. Wacholderdrossel Turdus pilaris
Die Wacholderdrossel ist aus Hessen bei uns eingewandert. Ihre Ausbreitung in Westfalen ist durch PEITZMEIER gründlich erforscht worden. Erstmals brütete 1944 ein Pärchen im Weißholz bei Lütgeneder. Etwa 1950 überschritt die Art die ehemalige Kreisgrenze bei Erkeln (L.BACKHAUS mdl.1957). 1956 wurde dieser Brutort wieder aufgegeben und 1961 wieder besetzt (J. PEITMEIER,1962: 9. Bericht über die Ausbreitung der Wacholderdrossel in Westfalen. Natur u. Heimat, Münster, 21,S. 106,107). 1965 war die Nordgrenze des Kreises erreicht, als PEITZMEIER und SIMON eine Kolonie im Schloßpark Vinsebeck entdeckten. Seither hat sich der Brutbestand trotz einzelner Rückschläge ständig verdichtet und nimmt auch jetzt nach HELDT wieder zu.
159. Singdrossel Turdus philomelos
Dieser Vogel ist in allen Lebensräumen, die Bäume enthalten, vertreten. In den meisten Waldtypen bei uns ist sie die häufigste Drossel mit Dichten von 0,1 - 0,2 Brutpaaren/ha. Da gehört sie zu den vorherrschenden Vogelarten. Nur in zwei von 8 Untersuchungen machen ihr die Misteldrossel und die Amsel (siehe dort) den Platz streitig. Die höchsten Siedlungsdichten erreicht die Singdrossel in jungen Fichtenbeständen (1,4 Brutpaare/ha 1962 bei Brakel), liebt aber auch Laubjungholz. In einer Gartenvorstadt Höxters errechnete SABE einen Wert von 0,4.
160. Amsel Turdus merula
Die "Schwarzdrossel" bevorzugt noch etwas jüngere Bestände als die Singdrossel, vor allem von Laubgehölzen. Sie ist eher Waldrandvogel. Deswegen tritt sie auch häufiger als die Singdrossel in hecken- und gebüschreichen Fluren auf. SABE zählte 1979 in den gebüschreichen Scheffelbergen eine Brutpaardichte von 0,35/ha für die Amsel und 0,09 für die Singdrossel aus. In einer Gartenvorstadt Höxters fand er sogar 3,4 Amselbrutpaare pro ha. Diese Siedlungsdichte wird dort nur noch vom Haussperling übertroffen.
161. Schwanzmeise Aegithalos caudatus
Der Brutbestand dieser Art hat gegenüber den 50er Jahren deutlich abgenommen.
162. Haubenmeise Parus cristatus
STEINBORN (mdl.) fand ein Nest in einem Zaunpfahl bei Godelheim. Im allgemeinen besteht eine Bindung an Nadelholz, vor allem Fichte.
163. Sumpfmeise Parus palustris
Das Verbreitungsbild dieser und der folgenden Art fordert zu einer genaueren Untersuchung heraus. Die Kärtchen der Drossel- und Meisenarten beruhen nur auf den Umfragen unseres Vereins.
164. Weidenmeise Parus montanus
Während die Sumpfmeise im Norden des Kreises eindeutig häufiger und Verbreiter ist, scheint die Weidenmeise das im Süden zu sein.
165. Blaumeise Parus caeruleus
Die Blaumeise bewohnt größere Laubholzreviere mit meist älteren Bäumen. Als in Brenkhausen die Nistkästen von unter 2m auf über 3m Fluglochhöhe umgehängt und ihre Zahl verdoppelt wurden, stieg die Brutpaardichte der Blaumeise von 1,4 auf 2,2 im Zehnjahresdurchschnitt an. Dagegen erhöhte sich die Siedlungsdichte der Kohlmeise kaum (von 3,5 auf 3,8).
166. Kohlmeise Parus major
Bewohner fast aller baumbestandenen Lebensräume, soweit Bruthöhlen vorhanden sind. In Fichten- und Kiefernbeständen bei uns beträgt die Brutpaardichte 0,3 bis 0,5/ha, in Buchenforsten steigt sie bis 0,22/ha. Sie ist bei weitem die häufigste Meise. Nur in einem Eichenbestand bei Nieheim, wo sie mit 0,09 Paaren/ha brütete, wurde sie von der Blaumeise mit 0,14 Paaren/ha übertroffen.
167. Tannenmeise Parus ater
Bei uns ist die Tannenmeise vor allem an ältere Fichtenbestände gebunden. Deshalb fehlt sie auch in der Börde.
168. Kleiber Sitta europaea
Der Kleiber ist im Kreis Höxter zwar verbreitet, siedelt aber nicht dicht. Er ist an Laubholz gebunden. In geschlossenen Wäldern brütet er nur vereinzelt, in parkartigem Gelände dichter. Gerne geht er in künstliche Nisthöhlen. Im 2,5 ha großen Vogelschutzgebiet Brenkhausen brütete aber auch bei einem Nisthöhlenangebot von 40/ha nie mehr als 1 Weibchen.
169. Waldbaumläufer Certhia familiaris
Der Waldbaumläufer stellt ähnliche Ansprüche an den Lebensraum wie die Tannenmeise, ist nur schwerer nachzuweisen.
170. Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla
Im Gegensatz zum Waldbaumläufer liebt der Gartenbaumläufer Laubbäume in offener Landschaft, geht auch in Ortschaften. In einer Gartenvorstadt Höxters nistete ein Pärchen unter einer hölzernen Dachverblendung.
171. Grauammer Emberiza calandra
Zu den eingezeichneten Punkten aus unserer Umfrage kommen noch eine Brutzeitbeobachtung aus 4120/1 und ein fragliches Vorkommen aus 4122/2. Damit hat diese Ammer alte Wohngebiete in zwei Rückzügen aufgegeben. Im Driburger Raum, wo sie bis zum 1.Weltkrieg häufiger Brutvogel war, kannte LIPPERT noch je 1 Paar 1956 und 1958. Um 1960 gab es im Steinheimer Raum allein in der Gemarkung Bergheim noch über 10 regelmäßige Brutpaare und im Wesertal bei Höxter "klirrten" entlang einer Uferstrecke von 1,5 km Länge 10 Männchen. Nach CONRADS (1981) setzt sich ein geschlossenes Verbreitungsgebiet nach Westen bis fast nach Büren von unserem fort. Aber auch in der Börde ist der Brutbestand stark ausdünnt. SMOLIS stellte 1979 im Körbecker Bruch nur mehr 3 Paare fest.
172. Goldammer Emberiza citrinella
Siedelt in großer Zahl in bäum- und buschbestandenen Teilen der offenen Landschaft, an Waldrändern und sehr dicht in jungen Fichtenkulturen. Jedoch wird jetzt mehrfach Abnahme bemerkt.
173. Rohrammer Emberiza schoeniclus
Die Rohrammer findet wenige Feuchtgebiete, die ihr zusagen. Dort tritt sie dann aber in großer Dichte auf. SMOLIS fand für 1979 im Körbecker Bruch 17 Brutpaare, 0,2/ha.
174. Buchfink Fringilla coelebs
Der Buchfink herrscht in unseren älteren Laub- wie Nadelwäldern mit großem Abstand vor den anderen Arten vor. Er taucht auf, wenn die Bestände ein Alter von 20 Jahren überschritten haben und wird dann rasch die Leitart. Doch erscheint er auch überall im offenen Gelände, wo Bäume entsprechenden Alters zu finden sind.
Die Verbreitungskärtchen der Ammern, Finken und Webervögel (Sperlinge) geben die Ergebnisse der Egge-Weser-Umfrage wieder.
175. Girlitz Serinus serinus
Der Girlitz ist erst in diesem Jahrhundert in den Kreis Höxter eingewandert. Er brütet in geschlossenen Ortschaften, doch werden einzelne Paare auch außerhalb angetroffen, meist in der Nähe von Gebäuden.
176. Grünling Carduelis chloris
Auch der Grünling bewohnt in der Hauptmasse Ortschaften, doch er brütet auch in bebuschtem Freigelände, wie im Gebiet der Godelheimer Baggerseen oder dem Naturschutzgebiet "Wandelnsberg" bei Beverungen. Im Naturschutzgebietsteil "Scheffelberge" bei Scherfede zählte SABE (1982) eine Siedlungsdichte von 0,32 , in einer Gartenvorstadt von Höxter (1977) 2,2 Brutpaare/ha.
177. Stieglitz Carduelis carduelis
In Obstgärten inner- und außerhalb von Ortschaften, in (Roßkastanien)-Alleen, vereinzelt auch in buschigem Gelände mit Bäumen, so im Naturschutzgebietsteil "Scheffelberge" bei Scherfede.
178. Zeisig Carduelis spinus
Seit Preywisch (1962) liegen weitere Sommerbeobachtungen vor: Ein Trupp, den NAUENBURG am 14.7.67 im Bärenbruch bei Sandebeck beobachtete, dürfte schon zum Frühzug gehören. Bei unserer Umfrage wurden Sommerbeobachtungen ohne genauere Angabe aus 4120/2 und 4221/2 gemeldt. Hier ergab eine Rückfrage, daß P. SCHILLER, Bosseborn, den kennzeichnenden Warnruf der Art aus einem Fichten-/ Birkenbestand im Mai 1982 gehört hatte.
Ein eindeutiger Brutnachweis gelang SABE im Rahmen seiner Bestandsaufnahme im Godelheimer Seengebiet. Er fand im Frühjahr 1980 ein Brutpaar in der Nähe des Bundeswehrschießstands. Das Nest befand sich in der Krone einer Fichte, die zu einem mittelalten Bestand gehörte.
179. Hänfling Carduelis cannabina
Diese Art ist hauptsächlich an geschnittene Weißdornhecken als Brutplatz gebunden, baut ihre Nester aber auch in anderes Laub- und Nadelgebüsch. Deshalb erreicht sie ihre höchste Siedlungsdichte mit 1,6 Paaren/ha in einer Gartenvorstadt (SABE 1977)und im Buschwerk von kaum bewirtschafteten Halbtrockenrasen mit 0,41 (Bei Abzug der Freiflächen mehr als doppelt so hoch! SABE 1981), aber auch in noch nicht l0jährigen Fichtenschonungen bis 0,83 im Jahr 1962 (PREYWISCH) und in ebenso jungen Buchenschonungen.
180. Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra
Da beim Fichtenkreuzschnabel keine feste Brutzeit gegeben ist, kann man auch nicht von Brutzeitbeobachtungen sprechen. Ob alle Angaben über diese unstete Vogelart als Brutnachweis gewertet werden können, bleibt zweifelhaft. Überprüft wurden 4219/2 und 4520/3: hier sah BACKHAUS in den 50er Jahren Altvögel mit Jungen, dort fand LUCE ein Nest in der Hochegge und stellte es auch sicher.
181. Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes
Auch die Verbreitungskarte des Kirschkernbeißers stellt mehr Fragen als sie beantwortet. SABE (1982) fand in einer Untersuchungsfläche von über 200 ha 1 Brutpaar dieses Vogels, sah auch Nistmaterial eintragen, fand aber den Bau nicht. Der Lebensraum war der gleiche wie beim Neuntöter am Übergang vom Waldhang des Ziegenbergs zum abwechslungsreichen Grünland mit den Baggerseen.
182. Gimpel Pyrrhula pyrrhula
Der "Dompfaff" ist in allen gebüschbestandenen Landschaftsteilen vertreten, aber nur in einer Gartenvorstadt Höxters von SABE (1977) in großer Dichte (0,9 Paare/ha) nachgewiesen. Aus den sieben Untersuchungen verschiedener Waldtypen am Anfang der 60er Jahre ist er nicht aus Laub- und Nadelforstschonungen bekannt geworden, obwohl in Jahren davor Nester in solchen Standorten gefunden wurden. Dagegen traten vereinzelt Brutpaare in älteren Buchenwäldern auf.
183. Haussperling Passer domesticus
Der vorherrschende Bewohner unserer Ortschaften, aber nicht aller Einzelhäuser, konnte bei der Untersuchung SABEs (1977) nur geschätzt werden. Er erreichte fast die Dichte aller übrigen dabei gezählten Arten zusammen: 41,7 Paare/ha. Von einigen Beobachtern wird neuerdings Abnahme gemeldet.
184. Feldsperling Passer montanus
In den künstlichen Nistgelegenheiten des Vogelschutzgebietes Brenkhausen brüteten Feldsperlinge erstmals im 6. Sommer nach der Einrichtung, obwohl starke Schwärme von Anfang an in den Hecken schliefen. Als die Höhlenzahl auf 40/ha gesteigert wurde, erreichte die Siedlungsdichte 1971 den höchsten Wert mit 15,2 Paaren/ha. Übrigens zog dort auch der Haussperling in das parkartige Gebiet, 6 Jahre nachdem in der Nachbarschaft ein Aussiedlergehöft bezogen worden war. Diese Art trat im 1. Brutsommer mit 4,4 Paaren/ha auf, ging aber sofort auf einen Durchschnitt der nächsten 7 Jahre von 0,63 P/ha zurück. Inzwischen hat der Feldsperling deutlich abgenommen. Er verdient in den kommenden Jahren unsere Aufmerksamkeit.
185. Star Sturnus vulgaris
Bewohner aller Lebensräume, in denen er natürliche oder künstliche Nisthöhlen findet, (Siedlungsdichten: 0,23 Paare/ha in Alteichenwald, 1,0 in Gartenvorstadt) meidet nur geschlossene Fichtenwälder.
186. Pirol Oriolus oriolus
Der Pirol hat das Eichenwaldgebiet bei Steinheim seit Jahren verlassen, siedelt auch im Weserraum spärlicher und hat noch am Rand der Warburger Börde eine beständiges Vorkommen.
187. Eichelhäher Garrulus glandarius
Der Eichelhäher ist Bewohner aller geschlossenen und auch lockeren Baumbestände. Im Augenblick nimmt er ab.
188. Elster Pica pica
Die Elster brütet in baumbestandenen offenen Landschaft und an Waldrändern, heute besonders nahe und in den Ortschaften. Für diese Art wird stellenweise Zu-, stellenweise Abnahme angegeben. Das Meßtischblattviertel 4220/1 ist (ganz?) elsternfrei.
189. Tannenhäher Nucifraga caryocatactes
Der Tannenhäher ist im Solling wahrscheinlich nach dem 2. Weltkrieg Brutvogel geworden (SCHERNER 1977). Anfang Juni 1981 sah KERSTEN einen Alt- mit einem Jungvogel in Höxter, am 28.6.83 beobachtete JOPPIEN dort einen Tannenhäher, ab 5.7.83 fütterte ein Alttier 2 oder 3 Junge, die noch nicht voll flugfähig waren, im Garten des Hauses STEVEN in Höxter. Trotz der späten Zeit muß Brut im Raum Höxter angenommen werden, zumal auch GROSZE-KATTHÖFER in den letzten Sommern auch Jungvögel hier sah.
190. Dohle Corvus monedula
Der Bestand an Dohlen ist seit 1960 weiter zurückgegangen. Sowohl Gebäude- wie Baumbrüter haben das Weichbild Höxters aufgegeben. Der Punkt mit Aktualitätsstrich in 4222/1 beruht auf Beobachtungen SABEs im Godelheimer Seengebiet.
191. Saatkrähe Corvus frugilegus
Die zahlreichen Kolonien um die Warburger und Steinheimer Börde waren bis 1960 bis auf die von Wellenholzhausen. Sie wurde jetzt aufgegeben. Die Brutbevölkerung zog nach Steinheim um.
192. Aaskrähe Corvus corone
Die Unterart Rabenkrähe ist nach wie vor verbreiteter Brutvogel der offenen Landschaft in Baumgruppen, Feldgehölzen und an Waldrändern.
Die Kärtchen von Star, Pirol und den Rabenvögeln beruhen nur auf der Umfrage unseres Vereins.